Behandelter Abschnitt Joh 15,12-13
Joh 15,12.13: Dies ist mein Gebot, dass ihr einander liebet, gleichwie ich euch geliebt habe. Größere Liebe hat niemand, als diese, dass jemand sein Leben lässt für seine Freunde.
Drittens wird die neue Gesellschaft durch Liebe gekennzeichnet; sie wird nicht nur geliebt, sondern sie liebt selbst. Denn das Gebot des Herrn für sie ist: „… dass ihr einander liebet, gleichwie ich euch geliebt habe.“ Diese Liebe ist nicht nach menschlichem Muster, die oftmals Eigenliebe ist, sondern eine Liebe, die keinen geringeren Maßstab als des Herrn Liebe zu uns hat. In ihr ist nichts für das Ich. der Herr sagt von ihr: „Größere Liebe hat niemand als diese, dass jemand sein Leben lässt für seine Freunde.“ Hier wird der Tod nicht in seinem versöhnenden Charakter betrachtet, sondern als der erhabene Ausdruck der Liebe. Irdische Liebe wird oft durch etwas Liebenswürdiges hervorgerufen; göttliche Liebe dagegen erhebt sich über all unsere Schwachheiten und Fehler und liebt uns trotz manchem, was durchaus nicht liebenswürdig ist. Sie erhebt sich jedoch über alles Unliebenswürdige und dient ihrem
Gegenstand dadurch, dass sie das größtmögliche Opfer bringt: die Hingabe des Lebens für den Freund. Kann es einen größeren Beweis, einen höheren Standpunkt geben?