Gebet und Bekenntnis
In Übereinstimmung mit den anderen Prophezeiungen Daniels nimmt uns das neunte Kapitel mit in die Zukunft, indem es uns das Schicksal Jerusalems vor Augen führt. Doch darüber hinaus zeigt es uns auch die Verbindung zwischen der Erweckung des Volkes Gottes in den Tagen Daniels und dem Gericht, das an einem späteren Tag über Jerusalem kommen und in seiner Verwüstung enden würde.
Daniel wird unterrichtet, dass zwar ein Überrest ins Land zurückgebracht und der Tempel und die Stadt in seinen Tagen wieder aufgebaut werden würden, wie es in den Büchern Esra und Nehemia berichtet wird. Jedoch beendet diese Erweckung keineswegs die Gefangenschaft Israels, noch befreit sie Jerusalem von der Unterdrückung durch die Heiden. Es wird noch Leid für Gottes Volk auf Erden und Verwüstungen für seine Stadt geben, bevor das Ende erreicht ist.
Als Prophet hat Daniel Gesichte gesehen und Offenbarungen über die Zukunft empfangen. Jetzt sehen wir ihn als den Fürbitter im Namen des Volkes Gottes und er empfängt als Antwort auf sein Gebet und sein Flehen Belehrungen über Gottes Gedanken.
Die Verse 1 und 2 geben Auskunft über den Anlass, der das Gebet hervorgerufen hat. Die Verse 3 bis 6 dokumentieren Daniels Bekenntnis der Sünde und des Versagens des Volkes Gottes. Die Verse 7 bis 15 legen seine Verteidigung Gottes in all seinen züchtigenden Regierungswegen dar, die über das Volk gekommen waren. Die Verse 16 bis 19 legen sein Flehen zu Gott um Barmherzigkeit im Namen des Volkes Gottes dar. Die Verse 20 bis 27 stellen uns schließlich Gottes gnädige Antwort auf Daniels Gebet vor, wobei ihm die Gedanken Gottes in Wort und Gesicht verständlich gemacht werden.