Behandelter Abschnitt Dan 3,19-23
„unser Gott . . . uns aus dem brennenden Feuerofen zu erretten vermag“, und weiter: „Er wird uns aus deiner Hand, o König, erretten“.
Wenn Gott es jedoch zulässt, dass sie einen Märtyrertod erleiden, sind sie eher bereit, die feurigen Qualen als Gottes Weg der Befreiung von dem König zu akzeptieren, als Gott ungehorsam zu sein. Für sie ist es einfach eine Frage des Gehorsams gegenüber Gott oder den Menschen. Dies ist noch immer die wirkliche Frage zwischen den Christen und den Herrschern der Welt. Gehorsam gegen die bestehenden Mächte ist die eindeutige Anordnung des Wortes Gottes für sein Volk (vgl. Röm 13,1; Tit 3,1; 1Pet 2,13-17). Es ist nicht unsere Aufgabe, Fragen über die Beschaffenheit der Autorität oder den Charakter dessen, der die Autorität ausübt, aufzuwerfen – unsere Aufgabe ist es, zu gehorchen. Doch wenn der Wille des Menschen dem Wort Gottes widerspricht und uns diesen Willen gegen unser Gewissen aufzwingt, müssen wir Gott mehr gehorchen als den Menschen (Apg 4,19).
„Da wurde Nebukadnezar von Grimm erfüllt, und das Aussehen seines Angesichts veränderte sich gegen Sadrach, Mesach und Abednego. Er hob an und befahl, den Ofen siebenmal mehr zu heizen, als zur Heizung nötig war. Und er befahl Männern, den stärksten Männern in seinem Heer, Sadrach, Mesach und Abednego zu binden, um sie in den brennenden Feuerofen zu werfen. Da wurden diese Männer in ihren Mänteln, Röcken und Mützen und ihren übrigen Kleidern gebunden und in den brennenden Feuerofen geworfen. Darum, weil das Wort des Königs streng und der Ofen außergewöhnlich geheizt war, tötete die Flamme des Feuers jene Männer, die Sadrach, Mesach und Abednego hinaufbrachten. Und diese drei Männer, Sadrach, Mesach und Abednego, fielen gebunden in den brennenden Feuerofen“ (3,19–23).
Das Gottvertrauen dieser Männer ist überaus schön, doch es führt nicht, wie wir vielleicht erwarten würden, zu ihrem Entkommen vor der drohenden Strafe. Ihr Glaube wird ohne jegliches sichtbare Eingreifen Gottes auf die Probe gestellt. Dem König wird gestattet, seinen bösartigen Willen auszuführen. Als es sich um eine Frage des Gewissens handelt, widerstehen sie dem König entschlossen. Jetzt, wo es um ihre Leiber geht, leisten sie keinen Widerstand. Sie handeln im Geist der Worte des Herrn zu seinen Jüngern, als Er sagte: „Fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten und danach nichts weiter zu tun vermögen“ (Lk 12,4).
Der Widerstand gegen seinen Willen durch drei jüdische Gefangene erfüllt den König mit Wut. So befiehlt er seinen Dienern, den Ofen siebenmal mehr zu heizen als zur Heizung nötig war. Die stärksten Männer seiner Armee werden geschickt, um die drei Gefangenen zu binden und in den Feuerofen zu werfen. Am Ende trägt die Wut des Königs nur zu seiner Niederlage bei. Der König muss lernen, dass sein Feuerofen seine eigenen mächtigen Männer verzehren, den Dienern Gottes jedoch nichts anhaben kann, wenn Gott auf ihrer Seite handelt, sei der Feuerofen auch siebenmal heißer.