Behandelter Abschnitt Dan 2,17-18
Zweitens sehen wir das kühne Glaubensvertrauen, das Daniel in der Gegenwart des Königs kennzeichnet. Er bittet den König um Zeit und beruhigt den wütenden Monarchen mit der großen Zuversicht, dass er dem König die Deutung anzeigen würde. Der nachfolgende Verlauf Daniels zeigt, dass es sich dabei nicht um das Selbstvertrauen des Fleisches, sondern vielmehr um den Ausdruck stillen Vertrauens auf Gott handelt. Offensichtlich hat Daniel solche Einsicht in die Gedanken Gottes, dass er begreift, dass Gott dem König den Traum vorenthalten hat, um die Macht und Weisheit der Welt zunichte zu machen und seine eigene souveräne Macht und Weisheit zu bezeugen. So kann Daniel nicht nur sagen, dass Gott die Deutung zeigen könnte, sondern dass Er es tun würde, und zwar ohne jeglichen Vorschlag, dass der König den Traum zunächst berichten möge.
„Hierauf ging Daniel in sein Haus; und er teilte die Sache seinen Genossen Hananja, Misael und Asarja mit, damit sie von dem Gott des Himmels Barmherzigkeit erbitten möchten wegen dieses Geheimnisses, damit Daniel und seine Genossen nicht mit den übrigen Weisen von Babel umkämen“ (2,17.18).