Behandelter Abschnitt Ps 35,11-16
Ps 35,11-16: 11 Ungerechte Zeugen treten auf; was ich nicht weiß, fragen sie Mich 12 Sie vergelten mir Böses für Gutes; verwaist ist meine Seele. 13 Ich aber, als sie krank waren, kleidete mich in Sacktuch; ich kasteite mit Fasten meine Seele, und mein Gebet kehrte in mein Inneres zurück; 14 als wäre es mir ein Freund, ein Bruder gewesen, so bin ich umhergegangen; wie trauernd um die Mutter habe ich mich Leid tragend niedergebeugt. 15 Aber sie haben sich über meinen Fall gefreut und sich versammelt; Schmäher haben sich gegen mich versammelt, und ich kannte sie nicht; sie haben gelästert und nicht aufgehört. 16 Wie ruchlose Schmarotzer knirschten sie gegen mich mit ihren Zähnen.
In den folgenden Versen, 11-16, breitet der Psalmist vor dem Herrn die Umstände und das Verhalten des gottesfürchtigen Menschen in dieser Widrigkeit aus. Falsche Zeugen legten ihm Dinge zur Last, die er nicht getan hatte. Sie vergalten ihm Böses für Gutes. Unter diesen harten Umständen bekundete der Leidende keine Empörung; kein Schimpfen, kein Aufbegehren gegen die Umstände. Im Gegenteil: Er unterwarf sich Gott – „Ich kasteite mit Fasten meine Seele“ – und er war seinen Verfolgern gegenüber gnädig: Er verhielt sich, „als wäre es mir ein Freund, ein Bruder gewesen“. Dennoch hörte die Feindschaft seiner Verfolger nicht auf, und weil ihre Feindschaft ganz vergeblich war, knirschten sie gegen den Gottesfürchtigen mit ihren Zähnen.