„Ich sage aber: Wandelt im Geist, und ihr werdet die Lust des Fleisches nicht vollbringen“ ( Gal 5,16).
Wie wichtig ist es für uns, die Gedanken Gottes in Bezug auf den Geist im Gegensatz zum Fleisch zu haben. Die wahre Lehre des Kreuzes und das Leben im Geist sind untrennbar miteinander verbunden, sodass wir nicht das eine vom anderen trennen können, ohne von der Wahrheit abzuweichen. Das Gericht Gottes ist am Kreuz Christi auf das Fleisch gebracht worden, an dem Gott Christus, „der keine Sünde kannte, . . . für uns zur Sünde gemacht [hat], damit wir Gottes Gerechtigkeit würden in ihm“ (2Kor 5,21). Als Folge davon fließt von dem auferstandenen und verherrlichten Jesus Leben im Geist hervor. Der geistliche Mensch ist eine neue Art von Mensch, der hervorgekommen ist, nachdem der Tod und das Gericht am alten Menschen vollzogen ist (siehe 2,21).
Nach dieser neuen Ordnung des Menschen sollen wir nun leben. Der Geist macht uns empfänglich für neue Gedanken, neue Empfindungen, neue Interessen. „Wenn ihr nun mit dem Christus auferweckt worden seid, so sucht, was droben ist“ (Kol 3,1). Der geistliche Mensch erkennt, dass alle Dinge der Welt ihm entgegenstehen. Er kann sich in der Welt nicht zu Hause fühlen. Seine Interessen bewegen sich in einer anderen Sphäre. Er betet an in einem unsichtbaren Tempel und hat einen unsichtbaren Altar und eine unsichtbare Priesterschaft – alles ist geistlich. Und nur, wenn wir in Übereinstimmung mit dieser Ordnung leben, werden wir vor dem Vollbringen der Lust des Fleisches bewahrt.
Wenn wir schlechte Gemeinschaft vermeiden wollen, dann ist der beste Weg, gute Gemeinschaft zu bewahren. Es erfordert nur wenig Erfahrung des Christenlebens, unsere bedauerlichsten Fehltritte im Fleisch nachzuverfolgen: Wir haben vergessen, wovon wir erlöst worden sind, und zu welchem Preis. Wenn wir nicht im Geist wandeln, indem unsere Wünsche, Interessen und Gedanken im Himmel sind, werden wir oft sogar unter den Gerechtigkeitsstandard der Welt fallen, weil wir die Hemmungen nicht haben, die die Welt gezwungen ist, dem Fleisch aufzuerlegen, um seinen Charakter zu verbergen.
Als Israel aufhörte, es als sein besonderes Privileg anzusehen, den Herrn als seinen König zu haben, und wie die Nationen zu sein begehrte, unter die es „nicht gerechnet“ werden sollte (4Mo 23,9), wurde es schnell schlimmer als die Nationen. Wenn Christen sich auf eine konventionelle Gerechtigkeit verlassen, machen die das Kreuz nur zu einer Absicherung vor der Strafe, und kennen es nicht als eine mächtige und trennende Kraft, die zwischen einem selbst und einem selbst unterscheidet und die vor der Welt errettet. Die Folge ist ein geistlich niedriger Wandel, denn die einzige wirkliche Absicherung gegen das Vollbringen der Begierden des Fleisches ist das Wandeln im Geist.