Behandelter Abschnitt Gal 1,4-5
„Der sich selbst für unsere Sünden gegeben hat, damit er uns herausnehme aus der gegenwärtigen bösen Welt, nach dem Willen unseres Gottes und Vaters, dem die Herrlichkeit sei von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen“ ( Gal 1,4-5).
Dieser Vers beinhaltet im Grunde das gesamte Thema des Briefes. Und das ist die Lehrweise des Paulus: Er führt das Thema auf eine sehr zusammenfassende Weise ein und führt dieses dann anschließend im Detail weiter aus. Was hat das Gesetz mit solchen zu tun, für die Jesus sich selbst hingegeben hat, um sie aus der gegenwärtigen bösen Welt herauszunehmen? Für einen Gläubigen ist die Rückkehr zum Gesetz, als ob er in die Welt zurückgeht, aus der Christus sie durch die Hingabe seiner selbst befreit hat. Dies ist von praktischer Bedeutung. Es gibt auch heute viele, die in gleicher Weise eine Befreiung aus dem traditionellen Christentum nötig haben, wie die Galater Befreiung vom Götzendienst brauchten.
Wie viele Dinge haben auch wir aus Traditionen heraus und nicht durch das Wort Gottes erhalten. Wir können nicht an der Schrift und an Traditionen festhalten – die Autorität des einen wird zwangsläufig die des anderen aufheben. Das Festhalten an der Schrift wird uns dazu führen, Traditionen loszulassen. Ein Festklammern an Traditionen wird das Wort Gottes außer Kraft setzen. „Christus gab sich selbst für unsere Sünden.“ Wenn ich an die Stellvertretung glaube, dann sehe ich, dass der Herr Jesus Christus sich an meine Stelle gestellt hat und dass ich dadurch nach dem Willen unseres Gottes und Vaters „aus der gegenwärtigen bösen Welt“ herausgenommen (oder gerettet) bin.