Judas setzt den Kontrast fort:
„Diese aber lästern, was sie nicht kennen; was irgend sie aber von Natur wie die unvernünftigen Tiere verstehen, darin verderben sie sich“ (10).
Der Leser wird das erneute Auftauchen des Wortes „lästern“ bemerken. Es wird ausreichen, seine Bedeutung dadurch zu zeigen, dass das gleiche Wort in den Evangelien in dem Ausdruck „den Heiligen Geist läster[n]“ gebraucht wird (Mk 3,29). Es ist in der Tat ein Wort, das verrät, dass der Wille und die Verdorbenheit des Herzens auf tödliche Weise aktiv sind. Dies kann in der Anklage, die Judas diesem Menschen entgegenbringt, auf zweifache Weise gesehen werden. Sie lästern Dinge, die sie nicht kennen, wahrscheinlich die geistlichen Dinge oder göttliche Wahrheiten, die von den Christen, unter denen sie sich bewegten, ausgesprochen wurden. Dinge, die sie nicht verstehen konnten, denn „der natürliche Mensch aber nimmt nicht an, was des Geistes Gottes ist, denn es ist ihm Torheit, und er kann es nicht erkennen, weil es geistlich beurteilt wird“ (1Kor 2,14). In den Dingen aber, die sie „von Natur . . . verstehen“, verderben sie sich, indem sie sie nur zur Befriedigung ihrer eigenen Lüste und Begierden benutzten. Solcher Art waren auch die Menschen, die sich mit dem christlichen Bekenntnis zu ummanteln versuchten.