Behandelter Abschnitt Nehemia 12,44-46
„Und an jenem Tag wurden Männer bestellt über die Vorratskammern für die Hebopfer, für die Erstlinge und für die Zehnten, um von den Feldern der Städte die gesetzlichen Teile für die Priester und für die Leviten darin zu sammeln; denn Juda hatte Freude an den Priestern und an den Leviten, die im Dienst standen. Und sie versahen den Dienst ihres Gottes und den Dienst der Reinigung; und so auch die Sänger und die Torhüter, nach dem Gebot Davids und seines Sohnes Salomo. Denn vor alters, in den Tagen Davids und Asaphs, gab es Häupter der Sänger und Preis- und Lobgesänge für Gott“ (12,44–46).
Es war offensichtlich zur Gewohnheit geworden, die Belange des Hauses Gottes zu vernachlässigen, und damit einhergehend wurden die Priester und die Leviten übersehen. So war es bei der ersten Rückkehr der Gefangenen gewesen (Hag 1), und so war es in jeder Zeit des Niedergangs sowie auch in jeder Zeitepoche der Kirche. Man hörte auf, für das Haus des Herrn zu sorgen und der gesetzlich vorgeschriebene Unterhalt der Priester und Leviten wurde nicht geleistet; denn alle waren besorgt um ihre eigenen Angelegenheiten und nicht um die Angelegenheiten des Herrn.
Doch als ihre Herzen berührt wurden von der Güte Gottes, die ihnen erlaubte, die Mauer zu vollenden, erinnerten sie sich sofort an die Diener ihres Gottes und sorgten wieder für sie (siehe Neh 10,37-39). So wirkt Gott in dem niedrigen Zustand seines Volkes. Er schenkte ihm durch die Kraft einer bestimmten Wahrheit eine Wiederbelebung und das Volk handelte entsprechend des neuen Impulses und fuhr fort, durch die Anwendung des Wortes die Missbräuche zu korrigieren, die überall aufgekommen waren. So war es in diesem Fall – und somit finden wir, dass die Sänger und Torhüter ebenso eingesetzt wurden, die „den Dienst ihres Gottes und den Dienst der Reinigung“ versahen, „nach dem Gebot Davids und seines Sohnes Salomo. Denn vor alters, in den Tagen Davids und Asaphs, gab es Häupter der Sänger und Preis- und Lobgesänge für Gott“.
Sie rufen sich ins Gedächtnis, wie es zu Beginn der Tempeldienste war, und ihr Wunsch war es nun, dem ursprünglichen Vorbild zu entsprechen. Dies ist ein immerwährendes Prinzip, denn nur indem wir alles anhand dessen überprüfen, was zu Beginn war, können wir das Ausmaß unserer Abweichung ermessen – und nur, indem wir dorthin zurückkehren, können wir in Übereinstimmung mit den Gedanken Gottes sein.