Behandelter Abschnitt Nehemia 10,31-34
„Und dass wir unsere Töchter den Völkern des Landes nicht geben und ihre Töchter nicht für unsere Söhne nehmen wollten; und dass, wenn die Völker des Landes am Sabbattag Waren und allerlei Getreide zum Verkauf brächten, wir es ihnen am Sabbat oder an einem anderen heiligen Tag nicht abnehmen wollten; und dass wir im siebten Jahr das Land brach liegen lassen und auf das Darlehen jeder Hand verzichten wollten.
Und wir verpflichteten uns dazu, uns den dritten Teil eines Sekels im Jahr für den Dienst des Hauses unseres Gottes aufzuerlegen: für das Schichtbrot und das beständige Speisopfer und für das beständige Brandopfer und für das der Sabbate und der Neumonde, für die Feste und für die heiligen Dinge und für die Sündopfer, um Sühnung zu tun für Israel, und für alles Werk des Hauses unseres Gottes“ (10,31–34).
Es gab hauptsächlich drei Abschnitte in dem Bund, in den sie unter Eid und Schwur eintraten. Erstens verpflichteten sie sich, das ganze Gesetz, das ihren Vätern am Sinai gegeben worden war, sowie die Gebote, Rechte und Satzungen des Herrn zu halten. Zweitens erklärten sie, dass sie keine weiteren Eheschließungen mit Heiden eingehen würden. Und schließlich bekundeten sie, dass der Sabbat, der heilige Tag, und das siebte Jahr (siehe 5Mo 15) mit den damit einhergehenden Bedingungen treu eingehalten werden sollten (siehe 2Mo 21,23).
Darüber hinaus gingen sie Verpflichtungen ein, um die Versorgung für den Dienst des Hauses Gottes, die Opfer und alles, was zu ihren religiösen Vorschriften gehörte, sicherzustellen. Wenn auch in Schwachheit und in Gefangenschaft unter den Nationen, wünschten sie doch alles zu ordnen, was mit dem Herrn und seinen Forderungen verbunden war, die ihnen im Gesetz des Moses auferlegt worden waren. Jeder sollte zunächst den dritten Teil eines Sekels für den Dienst des Hauses Gottes beitragen. Soweit es aus den Schriften ersichtlich ist, gab es für diese freiwillige Steuer vorher kein Gebot. In Verbindung mit der Errichtung des Heiligtumes wurde bestimmt, dass bei jeder Zählung der Kinder Israel jeder einen halben Sekel geben sollte, „um Sühnung zu tun für eure Seelen“.
Dieses Geld sollte eingesetzt werden „für die Arbeit des Zeltes der Zusammenkunft . . . und es soll den Kindern Israel zum Gedächtnis sein vor dem Herrn, um Sühnung zu tun für eure Seelen“ (2Mo 30,11-16). Dies legte zweifellos den vorliegenden jährlichen Beitrag nahe, der möglicherweise wegen der Armut des Volkes (9,32) auf ein Drittel eines Sekels herabgesetzt wurde. Jahre später wurde er auf einen halben Sekel erhöht und jedem Juden zur Steuer. Darauf bezogen sich auch die Einnehmer, als sie Petrus fragten: „Zahlt euer Lehrer nicht die Doppeldrachmen?“ (Mt 17,24-27).
Es ist trotz des folgenden Versagens schön zu sehen, dass die Herzen dieser ärmlichen zurückgekehrten Gefangenen vor Liebe zu dem Haus Gottes überflossen, damit Er geehrt würde und sie ihre Stellung vor Ihm durch seine eigenen Anordnungen im Heiligtum einnehmen könnten. So sollte das gespendete Geld zur Bereitstellung des beständigen Schichtbrotes verwendet werden, das aus zwölf Broten bestand und somit die zwölf Stämme Israels in Verbindung mit Christus und vor Gott darstellte – Gott selbst, kundgemacht in Christus in Verbindung mit Israel in vollkommener Regierungsherrschaft.11
Aus dieser Kasse sollten auch die Kosten des beständigen Speisopfers, des beständigen Brandopfers zu seiner festgelegten Zeit und „für die Sündopfer“ gedeckt werden, „um Sühnung zu tun für Israel, und für alles Werk des Hauses unseres Gottes“ (10,33). Jede Art des Opfers Christi – ob in der Hingabe seines Lebens, ob als vollkommener Mensch, ob in seiner Hingabe bis in den Tod zur Verherrlichung Gottes oder ob als der Sündenträger – alles wurde zur Verfügung gestellt und für Israel geopfert. Die Kinder der Gefangenschaft waren nur wenige, doch sie standen vor Gott auf dem Boden des gesamten Volkes. Deswegen bezogen sie ganz Israel in ihre Gedanken ein und durch die Sorge für die Opfer zeigten sie, dass dieser Boden nur auf der Grundlage und durch die Wirksamkeit dieser Opfer gesichert und aufrechterhalten werden konnte. Dies ist ein Hinweis auf göttliche Einsicht und zeigte ebenso ihre wahre Wertschätzung der Gebote des Herrn wie die einzig mögliche Grundlage, auf der sie vor Ihm stehen konnten.
11 Für eine detaillierte Betrachtung des Tisches der Schaubrote siehe „The Typical Teachings of Exodus“ (Bible Truth Publisher, 1984) – http://bibletruthpublishers.com/edward-b-dennett/typical-teachings-of-exodus/e-dennett/lub3– 14969↩︎