Behandelter Abschnitt Nehemia 9,4-8
„Und Jeschua und Bani, Kadmiel, Schebanja, Bunni, Scherebja, Bani, Kenani traten auf die Erhöhung der Leviten, und sie schrien mit lauter Stimme zu dem Herrn, ihrem Gott. Und die Leviten Jeschua und Kadmiel, Bani, Haschabneja, Scherebja, Hodija, Schebanja, Petachja sprachen: Steht auf, preist den Herrn, euren Gott, von Ewigkeit zu Ewigkeit! Und man preise deinen herrlichen Namen, der erhaben ist über allen Preis und Ruhm! Du bist, der da ist, Herr, du allein; du hast die Himmel gemacht, der Himmel Himmel und all ihr Heer, die Erde und alles, was darauf ist, die Meere und alles, was in ihnen ist. Und du machst dies alles lebendig, und das Heer des Himmels betet dich an. Du bist es, Herr, Gott, der du Abram erwählt und ihn aus Ur in Chaldäa herausgeführt und ihm den Namen Abraham gegeben hast. Und du hast sein Herz für treu vor dir befunden und hast mit ihm den Bund geschlossen, das Land der Kanaaniter, der Hethiter, der Amoriter und der Perisiter und der Jebusiter und der Girgasiter zu geben – es seinen Nachkommen zu geben; und du hast deine Worte erfüllt, denn du bist gerecht“ (9,4–8).
Der Rest des Kapitels (Verse 4–38) beschreibt das Bekenntnis oder zumindest einen Teil dessen, das seitens des Volkes abgelegt wurde. Zunächst traten Jeschua, Bani, usw. „auf die Erhöhung der Leviten und sie schrien mit lauter Stimme zu dem Herrn, ihrem Gott“. Dann sprachen die Leviten, Jeschua und Kadmiel, usw.: „Steht auf, preist den Herrn, euren Gott, von Ewigkeit zu Ewigkeit!“ Dann wandten sie sich vom Volk zu Gott und begannen mit Lobpreis und Bekenntnis. Der Leser wird bemerken, dass dieses Ausschütten ihrer Herzen vor Gott eine Aufzählung der Wege der Gnade Gottes mit seinem Volk ist, verbunden mit dem Bekenntnis ihrer eigenen andauernden Sünde und Herzenshärte. Seitens Gottes hatte es nichts als Gnade, Barmherzigkeit und Langmut gegeben, und auf ihrer eigenen Seite nichts als sündige Undankbarkeit und Rebellion. Und so rechtfertigten sie Ihn und verurteilten sich selbst – ein sicheres Merkmal eines Werkes der Gnade zur Buße, ob in den Herzen von Heiligen oder Sündern. Es wird belehrend sein, dieses bemerkenswerte Gebet zu untersuchen.
Zunächst loben und preisen sie den herrlichen Namen ihres Gottes und erkennen gleichzeitig an, dass Er über alles hoch erhaben und der absolut souveräne Gott ist (V.5). Als nächstes beten sie ihn als Schöpfer an, wobei sie nicht bloß anerkennen, dass Gott der Urheber der Schöpfung ist, sondern dass der Herr (JEHOVAH) der SCHÖPFER war. „Du bist, der da ist, Herr, du allein, du hast die Himmel gemacht.“ Dieser Unterschied ist wichtig. Es gibt viele, die zum Beispiel einräumen, dass Gott der Schöpfer war, jedoch zögern, von Herrn Jesus Christus zu bezeugen: „Alles wurde durch Ihn, und ohne Ihn wurde auch nicht eines, das geworden ist“. Der natürliche Mensch mag ersteres anerkennen, doch nur ein wahrer Gläubiger könnte letzteres anerkennen.
Dann fahren sie fort mit Gottes gnädigem Handeln in der Berufung Abrahams, wie Er „den Bund mit ihm geschlossen [hat], das Land der Kanaaniter . . . zu geben“, und sie fügen hinzu: „Und du hast deine Worte erfüllt, denn du bist gerecht.“ Was für einen Ruheort hatten sie für ihre Seelen in ebendieser Treue und Gerechtigkeit ihres Gottes gefunden! Sie hatten gelernt, dass auch wenn sie selbst nicht glaubten: „Er bleibt treu, denn er kann sich selbst nicht verleugnen“ (2Tim 2,13). Petrus preist in seinem zweiten Brief dieselbe Tatsache, indem er denen schreibt, „die einen gleich kostbaren Glauben mit uns empfangen haben durch die Gerechtigkeit unseres Gottes und Heilandes Jesus Christus“ (2Pet 1,1). Es gibt nichts, was ein Sünder mehr fürchtet als die Gerechtigkeit Gottes.
Doch für den Heiligen ist sie die unveränderbare Grundlage, auf der seine Seele in völligem Frieden ruht, jetzt, da durch den Tod und die Auferstehung Christi die Gnade durch Gerechtigkeit regiert. So kann er auch in der Treue Gottes frohlocken, indem er weiß, dass Er das auch halten wird, was Er versprochen hat. Diese Aussage - „Und du hast deine Worte erfüllt, denn du bist gerecht“ – ist daher von größter Bedeutung (vgl. 5Mo 26,3).