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Kommentar von verschiedenen, zum Teil unbekannten Autoren
2Sam 11,26Kommentar zu 2. Samuel 11,26
Behandelter Abschnitt 2Sam 11,26-27
2Sam 11,26.27a: Und als die Frau Urijas hörte, dass Urija, ihr Mann, tot war, klagte sie um ihren Gatten. Als aber die Trauer vorüber war, sandte David hin und nahm sie in sein Haus; und sie wurde seine Frau und gebar ihm einen Sohn.
Und doch war nach außen hin alles in Ordnung. Urija war bei der Ausführung eines ehrenvollen königlichen Auftrags im Kampf gefallen, seine Frau beweinte ihn, und „als die Trauer vorüber war, sandte David hin und nahm sie in sein Haus, und sie wurde seine Frau und gebar ihm einen Sohn“. Es ist fast, als wolle Gottes Wort mit dieser glatten Schilderung zeigen, wie nach außen hin alles in bester Ordnung war. Aber eben nur nach außen hin, in den Augen Davids und in den Augen der Menschen. Ernst und eindringlich berichtet Gottes Wort deshalb weiter:
2Sam 11,27b: Aber die Sache, die David getan hatte, war übel in den Augen des HERRN.
Es ist ein Zustand lähmender Bedrückung im Leben eines einzelnen Gläubigen wie im Leben einer Gemeinde, wenn die Sünde eingedrungen ist und unerkannt im frommen Gewand einhergeht. Überall pfeifen es die Spatzen von den Dächern. Die Sache wird mächtig aufgebauscht. Da lästern die Feinde des HERRN (2Sam 12,14). Auch in der Versammlung will das Raunen nicht zur Ruhe kommen. Überall hört man’s wieder, leise und mit heimlichem Augenzwinkern, und immer mit dem Zusatz: „Aber bitte, ganz unter uns; ich will nichts gesagt haben!“ Und das Misstrauen wächst und entfremdet die Herzen, macht erschlaffte Hände und lahmt die Knie zum Gebet. Und keiner ist da, der endlich einmal mit der Liebe Jesu im Herzen und im Auftrag Gottes und in der Vollmacht des Heiligen Geistes den Weg zum Bruder findet, der allein aus dieser dumpfen Niederung wieder zur Höhe führt. Bis Gott eingreift!