Unbekannter Autor; verschiedene Autoren
Kommentar von verschiedenen, zum Teil unbekannten Autoren
2Sam 12,1Kommentar zu 2. Samuel 12,1
Behandelter Abschnitt 2Sam 12,1-4
2Sam 12,1a: Und der HERR sandte Nathan zu David. Und er kam zu ihm und sprach zu ihm:
Du meinst, du könntest doch nicht zu dem reichen und angesehenen Bruder gehen. Ganz ohne Beweise. Der würde dich schön hinauswerfen. Wie wird der arme Nathan gezittert und gebetet haben, als ihn dieser göttliche Ruf erreichte! Wenn schon der Heeroberste Joab in Angstzustände kam vor diesem unberechenbaren König, der noch dazu sein Onkel war, was sollte dann erst aus ihm, dem armen Propheten, werden! Aber Nathan war wirklich ein Mann Gottes. „Nathan kam.“ Und nun ist kein Zagen mehr. Nun ist die Kraft Gottes in ihm.
2Sam 12,1b-4: Zwei Männer waren in einer Stadt, der eine reich, und der andere arm. Der Reiche hatte Kleinvieh und Rinder in großer Menge. Der Arme hatte aber gar nichts als nur ein einziges kleines Lamm, das er gekauft hatte; und er nährte es, und es wurde groß bei ihm und mit seinen Kindern zugleich; es aß von seinem Bissen und trank aus seinem Becher und schlief in seinem Schoß, und es war ihm wie eine Tochter. Da kam ein Reisender zu dem reichen Mann; und es dauerte ihn, von seinem Kleinvieh und von seinen Rindern zu nehmen, um es für den Wanderer zuzurichten, der zu ihm gekommen war, und er nahm das Lamm des armen Mannes und richtete es zu für den Mann, der zu ihm gekommen war.
Wir können vielleicht nicht alle so fein und geschickt ein seelsorgerliches Gespräch einleiten, wie Nathan es kann mit der Geschichte von dem reichen Mann, der das einzige Lamm eines Armen herzlos schlachten ließ. Aber die Kraft Gottes ist bestimmt auch bei uns, wenn wir nur gehorsam sind und ohne Menschenfurcht gehen. Und wir werden immer das Gleiche erleben, was Nathan hier erlebte. So unaufhaltsam der Weg bis hierher abwärts ging, immer tiefer in Sünde und Schuld hinein, so gewiss geht es rar aufwärts. Es gibt keine Schuldverstrickung, die Gottes Auge nicht durchschaut und die Gottes Hände nicht entwirren können.