Behandelter Abschnitt Off 22,8-9
„Und ich, Johannes, bin der, der diese Dinge hörte und sah; und als ich sie hörte und sah, fiel ich nieder, um anzubeten zu den Füßen des Engels, der mir diese Dinge zeigte. Und er spricht zu mir: Sieh zu, tu es nicht. Ich bin dein Mitknecht und der deiner Brüder, der Propheten, und derer, die die Worte dieses Buches bewahren. Bete Gott an“ (22,8.9).
Wie schon in Offenbarung 19,10, als Johannes die Hochzeit des Lammes gesehen hatte, fällt er auch hier angesichts der Herrlichkeit der Stadt zu Füßen des Engels nieder, um anzubeten. Kein Wunder, denn der Engel selbst ist für Johannes als Mensch eine himmlische Erscheinung, und es liegt ja ohnehin in der menschlichen Natur, für erfahrene Herrlichkeiten eher das Geschöpf, als Träger derselben, anbeten oder verherrlichen zu wollen, als den Geber selbst Aber der Engel erklärt dem Seher die wahre Bedeutung seines Wesens, dass die Engel nur Geschöpfe Gottes, lediglich zum Dienst und zur Verherrlichung Gottes bestimmt sind, wie auch zum Dienst derer, die Gott dienen und die Seligkeit ererben sollen.
Engel sind allerdings sündlose himmlische Wesen, aber in ihrer Stellung zu Gott nicht so hoch wie die dereinst verherrlichten Kinder Gottes. In Jesaja 6 sehen wir, wie die Seraphim sich vor Gott verhüllen, was die Heiligen droben nicht nötig haben, und in Offenbarung 5 können allein die Ältesten das vertraute „du“ aussprechen. Dennoch, wie weit stehen wir doch oft praktisch hinter den Engeln zurück, die nicht, wie wir, solche Kenntnis von den Ratschlüssen Gottes haben und sind sogar geneigt, begabte Diener Gottes oder sonst Menschen zu verehren!