Die zweite Auferstehung und das Gericht der Toten
„Und ich sah einen großen weißen Thron und den, der darauf saß, vor dessen Angesicht die Erde entfloh und der Himmel, und keine Stätte wurde für sie gefunden“ (20,11).
Noch ein großes, gewaltiges Ereignis! Die zweite Auferstehung, die schon in Vers 6 angedeutet wurde: die Auferstehung der übrigen Toten, die kein Teil an der Seligkeit haben, aber jetzt auferweckt werden, damit sie ihr endgültiges, ewiges Teil empfangen (vgl. Joh 5,29). Hierauf wird nun hier näher eingegangen.
Zunächst sieht der Seher die Stätte dieses großen Gerichts, die nicht mehr auf der Erde ist, denn Himmel und Erde sind entflohen. Auf dem großen, weißen Thron hat der Richter Platz genommen. Dieser Thron ist weiß, absolut weiß, und besonders groß geschildert. Er soll die überragende Majestät des Richters und dessen absolute, unbestechliche Gerechtigkeit, Reinheit und Heiligkeit, sowie den Maßstab vollkommener Wahrheit, dokumentieren.
Der Richter auf dem Thron ist der Herr Jesus selbst, dem ja alles Gericht übergeben ist, und zwar in dem Charakter, wie Ihn Johannes am Anfang der Offenbarung sieht (Kapitel 1), aber hier nicht mehr bloß als ein Beurteiler, sondern jetzt als vollstreckender Richter derer, die vor Ihm erscheinen müssen. Dass Himmel und Erde entfliehen, bekundet, dass vor dem tiefen, feierlichen Ernst jener Stunde alles, aber auch alles, zurücktreten muss und vor dem durchdringenden Flammenauge Gottes nichts bestehen kann. Wir haben hier auch den Beweis, dass die erste Auferstehung und die sichtbare Erscheinung des Herrn vor dem 1000-jährigen Reich erfolgen muss, einfach deshalb, weil Er kommt, um die Erde zu segnen, wogegen hier die Erde im Gericht entschwindet.