Behandelter Abschnitt Off 19,10
„Und ich fiel zu seinen Füßen nieder, um ihn anzubeten. Und er spricht zu mir: Sieh zu, tu es nicht. Ich bin dein Mitknecht und der deiner Brüder, die das Zeugnis Jesu haben; bete Gott an. Denn der Geist der Weissagung ist das Zeugnis Jesu“ (19,10).
Alles Gehörte und Gesehene ist für Johannes so überwältigend groß, dass er anbetend niederfällt, in dem Empfinden, vor der Heiligkeit des Herrn selbst zu sein, obwohl es nur ein Bote, ein dienender Engel ist, dem solche Ehrbezeugung nicht gebührt. Dieser Vorfall gibt uns eine Ahnung davon, wie unendlich erhabener die himmlischen Dinge, selbst die, die himmlischen Geschöpfe betreffenden, sind. Es übersteigt unseren Verstand. Wie unzulänglich sind doch unsere Vorstellungen vom Himmel!
Geleitet durch den Geist, kann das Auge des Glaubens das eine und andere in einem Bruchstück erkennen, aber niemals erfassen. Wie unangebracht ist es also, wegen der uns stückweise möglichen geringen Erkenntnis, sich darauf etwas einzubilden (1Kor 8,1-3). Darum wiederholt der Engel mit Recht, dass der Geist der Wahrheit keinem Geschöpf, weder Engel noch Mensch eigen ist, sondern dass dies alles das Zeugnis des Herrn Jesus Christus, Gottes selbst ist, aus seinem Mund kommend und von Ihm selbst zeugend. Der Zweck aller Offenbarung ist nicht bloß Orientierung über die kommenden Ereignisse, sondern vor allem die Verherrlichung des Herrn Jesus.