Behandelter Abschnitt Off 7,13-17
„Und einer von den Ältesten hob an und sprach zu mir: Diese, die mit den weißen Gewändern bekleidet sind, wer sind sie, und woher sind sie gekommen? Und ich sprach zu ihm: Mein Herr, du weißt es. Und er sprach zu mir: Dies sind die, die aus der großen Drangsal kommen, und sie haben ihre Gewänder gewaschen und haben sie weiß gemacht in dem Blut des Lammes. Darum sind sie vor dem Thron Gottes und dienen ihm Tag und Nacht in seinem Tempel; und der, der auf dem Thron sitzt, wird sein Zelt über ihnen errichten. Sie werden nicht mehr hungern und nicht mehr dürsten, noch wird je die Sonne auf sie fallen, noch irgendeine Glut; denn das Lamm, das in der Mitte des Thrones ist, wird sie weiden und sie leiten zu Quellen der Wasser des Lebens, und Gott wird jede Träne von ihren Augen abwischen“ (7,13–17).
In Vers 13 beeilt sich „einer von den Ältesten“ dem Seher zu erklären, woher diese Volksmenge kommt; denn es ist dem Heiligen Geist wichtig, dass man dies gut versteht und sie von der Brautgemeinde unterscheidet. Darum ist es sehr bedauerlich, dass Luther übersetzt: „aus großer Trübsal“, womit er gerade die Unterscheidung verwischt und unmöglich macht. Handelt es sich hier doch um die schon erwähnte „große Drangsal Jakobs“, die Zeit der Gerichte, des oft angekündigten Tages des Zornes und Grimmes des Herrn vor Aufrichtung des Messiasreiches.
Wir kommen jetzt noch auf eine viel gestellte Frage zu sprechen: „Werden nicht die „törichten Jungfrauen“ (Mt 25,1-13), die bei der Entrückung zurückgeblieben sind, noch zu dieser großen Volksmenge gehören können?“ Nein, niemals, denn diejenigen, die das heutige große Gnadenangebot verschmäht und mit Wissen und Willen leichtfertig versäumt haben, können nachher nicht auf eine andere, sozusagen billigere Weise doch noch mit Gott dem Herrn glücklich werden. Könnte man einem heiligen und gerechten Gott solches zumuten? Niemals!
Die Cherubim werden auch dann rufen: „Heilig, heilig, heilig (nicht gnädig, gnädig, gnädig!) ist der Herr der Heerscharen.“ Man fragt sich doch in aller Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit, warum sie die Gelegenheit, errettet zu werden, nicht ergriffen haben? Doch aus dem einzigen Grund, weil sie nicht wollten! Darum nennt sie der Herr „Übeltäter“ und verleugnet sie vollständig: „Ich kenne euch nicht!“ und nach 2. Thessalonicher 2,11.12 müssen sie dafür der Lüge glauben. Gott ist gerecht und lässt sich nicht bestechen!
Für den Gläubigen aber ist es trostreich, zu wissen, dass unser Herr und Gott auch in dunkelster Zeit Herr der Situation bleibt und sich auch dann eine große Menge Seelen sichert – allerdings nicht aus der zurückbleibenden Namenchristenheit – und diese unangetastet zu bewahren weiß.