Behandelter Abschnitt Off 7,1
Errettete Gottes
In diesem Kapitel wird der Lauf der Ereignisse unterbrochen und zwar zwischen dem Brechen des sechsten und siebten Siegels. Wir sehen hier die Ergebnisse, wie sie sich für Gott aus der großen Drangsalszeit ergeben werden. Es werden uns zwei Gruppen von Erlösten gezeigt, die mit dem 1000- jährigen Reich in Verbindung stehen. Eine Gruppe, die versiegelt in die Drangsalszeit eingeführt wird, und eine zweite, die wir unbeschadet aus derselben herauskommen sehen. Die erste Schar sind Juden, die zweite Gruppe, solche aus den Nationen. Es ist wichtig, zu beachten, dass wir die erste Gruppe schon im Voraus in des Herrn Gemeinschaft sehen können, denn das zeigt uns, dass sie nicht erst beim Endsieg des Herrn sich Ihm unterwerfen, sondern schon von Anfang an und sich trotz allem Wüten Satans auf die Seite des Königs und Messias geschlagen haben. Sie haben durchgehalten, bis alle Feinde zu dem Schemel des Herrn gelegt waren. Sie sahen des Herrn Sieg im Voraus und das gab ihnen Kraft und Mut in den schwierigsten Lagen durchzuhalten.
Die Schöpfung wurde durch den Fall Satans, des einstigen Engelfürsten, verwüstet, aber der Geist Gottes schwebte über den Wassern; schwebt auch heute über allem und wirkt weiter. In unserer Betrachtung über das letzte Buch der Bibel werden wir noch ein paar Mal auf diese Tatsache stoßen. Welche Ruhe und Sicherheit würde es uns geben, wenn wir uns dieser Tatsache mehr bewusst wären, dass das, was Gott erreichen will, stets von vornherein schon gesichert ist! Es ist für uns ermunternd, zu sehen, dass Gott selbst in der grausamen Gerichtszeit das Heft stets in Händen behält und immer Sieger bleibt. Satans Widerstreit wird letzten Endes nur der Ausführung der Pläne Gottes dienlich sein. Gott weiß sich auch in der Gerichtszeit seine Ernte zu reservieren und zu sichern.
Wir sehen übrigens schon von Anfang der Geschichte der Menschheit an, wie Gott immer nach diesem Grundsatz verfährt, die Seinen, die Er sich erwählt hat, in Sicherheit zu bringen, bevor Er den Gerichten freien Lauf lässt. So war es mit Noah und seiner Familie vor der Flut, mit Lot vor dem Untergang Sodoms, mit der Erstgeburt Israels vor jener Todesnacht in Ägypten, mit dem Kind Jesus vor dem Mordbefehl des Herodes usw. Dies geschieht auch in der Gerichtszeit mehr als einmal.
„Nach diesem sah ich vier Engel auf den vier Ecken der Erde stehen, die die vier Winde der Erde festhielten, damit kein Wind wehe auf der Erde noch auf dem Meer noch über irgendeinen Baum“ (7,1).
Es ist sehr bezeichnend, dass wir in diesem Kapitel zum dritten Mal die Worte „nach diesem“ finden. Zum ersten Mal sind wir ihnen in Offenbarung 1,19 begegnet, hinweisend auf die Dreiteilung des Buches. Was hier folgt, gehört also zu dem, was erst nach dem Abschluss der Geschichte der Ekklesia (Off 2–3), also nach der Entrückung, zur Entfaltung kommt, denn in Offenbarung 4 sieht Johannes „nach diesem“ die Kirche, die „Ekklesia“, im Himmel. Sie ist dem Schauplatz der Gerichte endgültig entrückt. Offenbarung 6 zeigt die Gerichte, wie sie zwangsläufig aus dem Tun des gottfernen Menschen hervorgehen.
Hier in Kapitel 7 sieht der Seher nun „nach diesem“ die Scharen, die Gott sich sichert, nachdem Er die Gemeinde der Gnadenzeit zu sich ins Vaterhaus erhoben hat. Dieses dritte „nach diesem“ ist wichtig zu beachten, damit keine Vermengung der beiden so grundverschiedenen Zeitabschnitte – der Gnadenzeit und der Gerichtszeit – entsteht.