Behandelter Abschnitt Off 3,3
„Gedenke nun, wie du empfangen und gehört hast, und bewahre es und tu Buße. Wenn du nun nicht wachst, so werde ich kommen wie ein Dieb, und du wirst nicht wissen, zu welcher Stunde ich über dich kommen werde“ (3,3).
Der Herr lässt nun eine sehr ernste Mahnung an Sardes ergehen, sich doch in ernstlicher Prüfung an das Zeugnis, Wirken und Leiden der Reformatoren zu erinnern und den Vergleich mit seinem gegenwärtigen Zustand zu ziehen, um zu erkennen, wie weit es abgeirrt war. Es ist dieselbe Ermahnung, wie das Wort in den Briefen des Johannes: „Was ihr von Anfang gehört habt, bleibe in euch.“ Es war immer wieder notwendig für die Gläubigen aller Zeiten und besonders in den heutigen Tagen des Verfalls und Niedergangs, aufgerüttelt zu werden, weil wir in ständiger Gefahr des Abgleitens von dem sind, was der Herr uns zu Beginn übergeben hat. Der große Feind, Satan, weiß daraus Kapital für seine Verführungen zu schlagen! Darum wird in diesem Sendschreiben so viel Gewicht, einerseits auf das Bewahren dessen, was man hat und anderseits auf das Buße tun, gelegt, die Umkehr in Beugung vor dem Herrn und zu dem, was Er gegeben hat.
Sardes tat nicht Buße, sondern verharrte auf seinem Weg und schlief weiter, bis die Drohung des Herrn Tatsache wurde. Zu einem Teil ist diese schon im 18. Jahrhundert durch die ungläubige, sogenannte „Aufklärung“ Wirklichkeit geworden, die dann zum blutigen Umsturz der französischen Revolution führte. Aber das endgültige Gericht steht noch bevor. Was wird dann von dieser Kirche ohne Leben übrig bleiben, nachdem der Herr, durch seine Ankunft, die Seinen von der Erde, und damit das Salz der Erde und das Licht der Welt, weggenommen haben wird? Es wird eine ganz leere Schale ohne Inhalt und Gehalt sein, die der römischen Kirche, und mit ihr dem Gericht durch das Tier, anheimfallen wird.