Behandelter Abschnitt Off 2,10
„Fürchte nichts von dem, was du leiden wirst. Siehe, der Teufel wird einige von euch ins Gefängnis werfen, damit ihr geprüft werdet, und ihr werdet Drangsal haben zehn Tage. Sei getreu bis zum Tod, und ich werde dir die Krone des Lebens geben“ (2,10).
Nun ermuntert der Herr seine bedrängte Versammlung, sich wegen der Leiden, die auf sie warteten, nicht zu fürchten, wenn auch der Teufel durch seine Werkzeuge wüten würde, indem er veranlassen würde, dass viele von ihnen ins Gefängnis geworfen, verbannt, gemartert und getötet würden. Der Teufel war dennoch ein besiegter Feind, dem Er selbst das Schwert des Todes entrissen hatte.
Zehn Tage lang würde dieser Feind sie drangsalieren können, so viel würde ihm zugelassen, aber mehr nicht. In der Tat gab es im alten römischen Reich unter zehn Kaisern Verfolgungen, die meistens mehr nur Teile des ungeheuren Reiches betrafen, und dazwischen gab es immer wieder längere oder kürzere Ruhepausen, die eine Erholung gewährten. Erst die letzten beiden unter den Kaisern Decius und Diokletian waren allgemein, das ganze Reich betreffende und systematisch betriebene Verfolgungen. Die allerletzte unter Diokletian und seinen Mitkaisern dauerte auch zehn Jahre lang. Alle diese hatten dem Zeugnis unseres Herrn als Ganzes keinen Schaden antun können, im Gegenteil, die Zeugnisbeispiele aller Märtyrer trugen sogar mehr zur Ausbreitung der göttlichen Wahrheit bei, als die Predigt. Den einzelnen Märtyrern aber ruft der Herr zu, getreu bis zum Tod zu sein; mehr als den Leib töten könne der Feind ja nicht, und sie würden dafür die Krone des Lebens erhalten, alle Herrlichkeit und alles Glück des ewigen Lebens.