„Wer ein Ohr hat, höre, was der Geist den Versammlungen sagt! Dem, der überwindet, dem werde ich zu essen geben von dem Baum des Lebens, der in dem Paradies Gottes ist“ (2,7).
Der Herr kann hier nicht mehr mit dem Gruß der Liebe abschließen, wie in den Briefen der Apostel, sondern der Ernst des Zustandes zwingt ihn, nochmals ernstlich zu ermahnen, auf die Stimme des Heiligen Geistes zu hören; also nicht auf das, was die „Führer der Kirche“ sagen, sondern was Gottes Geist sagt. Dieser allein ist der wahre, unbedingt sichere Lehrer der göttlichen Wahrheit. Darum wendet Er sich hier an die Verantwortlichkeit der einzelnen Gläubigen, wie auch an die ganze Versammlung.
Zum Schluss erkennen wir noch die fürsorgende Liebe unseres Herrn, indem Er der ernsten Ermahnung noch eine anspornende Verheißung hinzufügt. Dies hat nichts mit der Errettung des verlorenen Sünders zu tun, sondern es ist eine Belohnung für den, der das Böse und die Bösen in der Versammlung überwindet. Der Baum des Lebens ist niemand anders als unser Herr Jesus Christus selbst, und das Essen von diesem Baum ist die Glückseligkeit der innigen Gemeinschaft mit ihm – der höchste Genuss für uns, den der Herr selbst so sehnsüchtig sucht (Joh 14,21.23). Diesen Genuss können wir aber nur erlangen, wenn Christus unsere Herzen ganz und allein erfüllt und wir bereit sind, alles, auch unser eigenes Ich, um seinetwillen zu verleugnen. Adam hätte dies schon im Paradies haben können, wenn er von diesem Baum gegessen hätte, anstatt von dem verbotenen Baum, bei dem er dem Verführer zum Opfer fiel. Darum musste Gott jetzt zur Erfüllung seiner Ratschlüsse den großen Umweg über das Kreuz von Golgatha machen, da Er, was Er einmal beschlossen hatte, nicht aufgeben wollte, mochte auch der Preis, den es Ihn kostete, noch so hoch sein.