Behandelter Abschnitt Röm 16,3-5
Vers 3: „Grüsset die Priscilla und den Aquila, meine Gehilfen in dem Herrn.“ Dieselben waren in schwerer Zeit vor Gericht für den Apostel eingestanden, als er sich öffentlich zu verantworten hatte. Bei seiner Ankunft in Korinth arbeitete er mit ihnen zusammen, denn sie waren Zeltmacher, wie er selbst. Es waren offenbar hervorragende Leute, sozusagen die Lehrer des Apollos, der bei seiner ersten Begegnung mit ihnen nur die Taufe des Johannes kannte und noch kein eigentliches Geisteskind war. Sie haben ihn tiefer in die Fülle des Evangeliums eingeführt und das ist ja von grossem Werte, wenn abgesehen von den Predigern, Leute in den Gemeinden sind, die die jüngeren Glieder tiefer in die Heilswahrheiten einführen können Männer in Christo, Väter und Mütter in Christo.
Vers 3-5: „Grüsset die Priscilla und den Aquila…welche haben für mein Leben ihren Hals dargegeben, welche nicht allein ich danke, sondern alle Gemeinden unter den Heiden. Auch grüsset die Gemeinde in ihrem Hause. Grüsset Epänetus, meinen Lieben, welcher ist der Erstling unter den in Achaja in Christo.“ Korinth war eine grosse Stadt und da dürfen wir nicht meinen, eine Versammlung habe der anderen das Wasser abgeleitet, oder es seinen da irgend welche Spaltungen. Es waren aber lokale Zusammenkünfte in den verschiedenen Stadtvierteln. In jedem Stadtviertel fanden sich die Gotteskinder zusammen. Es war eine örtliche Verschiedenheit, aber eine innere Scheidung und wohl uns, wenn das auch bei uns der Fall ist. So soll es sein, wenn ich die Sache recht verstehe.
Die Kinder Gottes sind ja ganz natürlich durch äussere Gesichtspunkte, Handelsinteressen und dergleichen in der Wahl ihres Wohnsitzes geleitet und das ist ganz in der Ordnung; dann sollen sie sich aber auch erbauen mit denen, die ihnen örtlich am Nächsten sind und sollen nicht die Nachbarn beiseite lassen, weil deren Charakter und Art ihnen nicht passen, weil sie die Heilige Schrift nicht in allen Punkten so verstehen wie wir.
Die Kinder Gottes sollen über alle Besonderheiten und Absonderlichkeiten hinüber sich gegenseitig hoch achten und von einander lernen; aber es ist nicht nach Gottes Sinn, dass sie nebeneinander Gruppen bilden, weil sie etwa in untergeordneten Fragen nicht die gleiche Auffassung haben. Wer einmal Jesus kennt, soll Gemeinschaft pflegen mit allen, die auf gleichem Boden stehen, welche Differenzen auch die einzelnen Punkte sein mögen.
Auszug aus seinem Buch „Aus Glauben in Glauben“
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