Behandelter Abschnitt Röm 14,5-6
Vers 5+6: „Einer hält eine Tag vor dem anderen; der andere aber hält alle Tage gleich, ein jeder sei seiner Meinung gewiss. Welcher auf die Tage hält, der tut's dem Herrn; und welcher nichts darauf hält, der tut's auch dem Herrn. Welcher isset, der isset dem Herrn, denn er dankt Gott dabei; welcher nicht isset, isset dem Herrn nicht und dankt Gott.“
Jeder sei in seinem eigenen Sinn, aber nicht im Eigensinn, sondern in seinem eigenen Urteil, seiner eigenen Meinung völlig überzeugt und wir dürfen in allem vor den Herrn kommen und vor Ihm bleiben, bis wir volle Klarheit haben, so dass wir nicht in Unklarheit unseren Weg gehen müssen. Wir sollen nicht andern dies oder jenes nachahmen. Jeder prüfe die Sachlage vor dem Herrn und jeder sei in seiner Auffassung, seinem Verständnis und seiner Beurteilung der Dinge völlig überzeugt, so dass er sich nachher nicht durch andere herausbringen, ängstigen oder schwächen lässt. Er sagt Dank für alles, was er essen darf, sagt aber auch Dank dafür, dass er nicht an die Dinge gebunden ist, für die er zur Zeit noch keine Freiheit hat.
All unser Tun und Lassen muss geheiligt werden durch die Danksagung und wenn wir mit Danksagung vor Gott treten, werden wir Ihm nicht für etwas danken können, was Ihm nicht wohlgefällig ist. Wir werden uns dann gestraft fühlen. Wenn der Apostel im fünften Verse vom Halten gewisser Tage redet, so erinnert uns das, wie gesagt, an die Adventisten, die nicht den Sonntag, sondern den jüdischen Sabbat halten, weil derselbe der ursprüngliche Ruhetag war. Dass wir überhaupt einen Ruhetag einhalten sollen, das geht zurück auf die ursprüngliche göttliche Ordnung, auf das Beispiel Gottes selbst.
In sechs Tagen hat der Herr Himmel und Erde erschaffen, und am siebten Tag hat Er geruht. Wenn das ursprünglich auch nicht ein Tag von 24 Stunden war, so ist es doch eine von Ihm festgesetzte Ordnung, nach der unser ganzer Organismus aufgebaut ist. Wir sind nach Geist, Seele und Leib angelegt, unter sieben Tagen einen Tag der Ruhe und der Ausspannung zu haben, wie auch in der Gesetzgebung auf sechs Jahre ein Sabbatjahr fällt, und diese sieben sich immer wiederholten bis zu siebzig mal sieben. Es ist das eine Zahl, die wie gesagt, sowohl der göttlichen Ordnung wie unserem Organismus zu Grunde liegt und an der man nicht unbeschadet vorübergeht. „Jeder sei in seinem eigenen Sinn überzeugt.“ Er schwanke nicht hin und her, nehme aber Rücksicht auf seinen Bruder und die Schwester. Danksagend isst er und danksagend enthält er sich, nicht zu seiner eigenen Befriedigung, sondern um es seinem Gott recht zu machen, soweit er Ihn versteht.
Auszug aus seinem Buch „Aus Glauben in Glauben“
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