„Sie erkannten die Gerechtigkeit Gottes nicht…“ Die Gerechtigkeit Gottes hat sich nie mehr und nie in wunderbarer Weise in der Weltgeschichte geoffenbart als am Kreuze Jesu Christi. Da hat der Herr in der Person Seines Sohnes Gericht gehalten mit Israel und der ganzen Welt. Christus ist als Sühnopfer gestorben für der Welt Sünde, nicht nur für die Sünde Israels. Am Kreuze Christi hat Gott Gerechtigkeit geübt und zugleich in Seiner Gnade ein Werk geschaffen, in dem Gerechtigkeit und Gnade sich küssen und eine die andere trägt.
Da hört dann aber alle andere Gerechtigkeit auf, es gilt nur noch sich hinzugeben, die Waffen strecken und sich dem ausliefern, der Seines eingeborenen Sohnes nicht geschont hat, sondern hat Ihn für uns alle dahingegeben. Welche Gnade aber ist es sich dem Herrn weihen zu dürfen, um Sein Eigentum zu sein für Zeit und Ewigkeit!
Da gibt es kein „du sollst“ mehr und kein: „Ich bringe es nicht fertig.“ Es ist da ein inwendiges Gesetz auf dem Plane, das Gesetz des Geistes des Lebens, das in uns wirkt und ausgestaltet, was die zehn Gebote vergeblich von uns gefordert haben. Da gilt es zu glauben, sich herzugeben, den Stab über sich selbst brechen und dann schöpfen aus Seiner Fülle.
Israel hat die Gerechtigkeit Gottes nicht erkannt, hat sich derselben nicht unterworfen, weil es seine eigene Gerechtigkeit aufzurichten trachtete. Gottes Gerechtigkeit macht aller menschlichen Gerechtigkeit ein Ende. Wir sind ein sündiges, von Gott abgefallenes Geschlecht, das unter dem Gerichte steht und an dem die Gerichte Gottes nur nicht vollstreckt worden sind, weil im Hinter- und Vordergrund unser Herr Jesus steht, unser Bürge, der im alten Bunde vorbereitet und im neunen Bunde erschienen ist, der eine Mittler zwischen Gott und den Menschen, der Gottes Strafgericht abgewendet hat, weil Er alles auf Sein eigenes schuldloses Haupt genommen hat. „Die Strafe liegt auf Ihm, auf dass wir Frieden hätten, und durch Seine Wunden sind wir geheilt.“ Im Herrn Jesu sind wir beides, verurteilt und gerettet. Das ist die Gerechtigkeit Gottes, die vollstreckt worden ist, die uns Frieden gebracht hat, der wir uns mit unaussprechlicher Dankbarkeit unterwerfen.
Auszug aus seinem Buch „Aus Glauben in Glauben“
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