Behandelter Abschnitt Röm 7,14-18
Vers 14:„ Denn wir wissen, dass das Gesetz geistlich ist; ich bin aber fleischlich, unter die Sünde verkauft.“ Hier kommt in dem ganzen 7 Kapitel zum ersten Mal das Wort Geist „geistlich“ vor.
Das Gesetz ist geistlich, gerecht und gut. Gott hat es gegeben, daher muss es gut sein; denn Gott kann nichts Ungöttliches ins Werk setzen. „Das Gesetz ist geistlich; ich aber bin fleischlich unter die Sünde verkauft.“ Diese meine Gebundenheit, mein Verkauftsein an die Sünde, ist mir eben zuerst durch das Gesetz offenbar geworden, als dieses mit seinem „du sollst“ an mich herantrat und mich verurteilte. Das ist Erweckung. Da trat mir erst die Tiefe meines Falls, meiner Gebundenheit, meine Sklaverei vor die Augen. Und wie tut sich dieselbe kund? Darin, dass ich tun muss, was ich nicht will, Damit stimme ich dem Gesetz zu, gebe ihm recht und bestätige zugleich eine Macht in mir, die mich zwingt zu tun, was ich nicht möchte, die in mir wohnende Sünde.
Dadurch kommt mir so recht zum Bewusstsein, dass sich in meiner gefallenen Natur nichts Gutes findet. Ach, man redet so viel von gutherzigen Menschen! Und es gibt noch verhältnismässig tugendhafte Menschen. Es sind noch Überreste vom Ebenbild Gottes in uns, und auch durch die Verhältnisse und die Erziehung ist die Sünde in uns in Schach gehalten; aber wirklich frei sind wir nicht zu tun, was das Gesetz von uns fordert. Da stosse ich früher oder später auf einen Punkt, wo ich möchte, aber nicht kann. Ich finde das Vollbringen nicht, so lange der Geist Gottes nicht in mir ist.
Auszug aus seinem Buch „Aus Glauben in Glauben“)
________________________________________________________