Behandelter Abschnitt Röm 7,5-6
Vers 5: „Denn da wir im Fleische waren, da waren die sündlichen Lüste, welche durchs Gesetz sich erregten, kräftig in unseren Gliedern, dem Tode Frucht zu bringen.“ „Denn als wir im Fleische waren,“ das fällt in dieser Verbindung zusammen mit dem „was wir im Leibe waren.“ „Nun aber sind wir abgetan worden,“ durch Gott losgelöst worden, „das wir nun in Neuheit des Geistes und nicht in altem Wesen des Buchstabens dienen.“ „Da wir noch im Fleische waren,“ zusammengebunden mit dem Sündenleibe, abhängig von seinen Trieben, da wirkten die Leidenschaften der Sünde, die Werke des Fleisches, von denen der Apostel im Galaterbrief schreibt. Das alles wirkte und suchte sich zu offenbaren. „Die durch das Gesetz wirksam werden.“ Durch das Gesetz wird die Sünde gereizt, also wirkten da die Leidenschaften der Sünde in unseren Gliedern dem Tode Frucht zu bringen.
Jetzt aber, da wir gestorben sind, sind wir losgemacht vom Gesetz. Zusammengeschlossen mit Christo mit Ihm gekreuzigt und begraben, sind wir durch den Tod gegangen. An die Toten hat das Gesetz keinen Anspruch zu erheben. Wir sind frei geworden von Unserem Sündenleibe, dadurch, dass wir ein Geist geworden sind mit Christo, da sind wir nun gelöst und haben Macht, unserem Gott in der Neuheit des Geistes zu dienen. Das bedeutet ein Leben mit neuen Prinzipien und neuen bestimmenden Mächten. Wir stehen unter neuen Einflüssen, neuen Horizonten, einer neuen Macht und neuen Zielen.
Der heilige Geist nimmt von dem, was Christi ist und teilt es uns mit. Und wenn der Geist Gottes in uns ist, so macht Er die Ziele Gottes zu den unsrigen, so dass wir fortan kein anderes Ziel mehr haben als das, es unserem Gott recht zu machen, damit Er Zug um Zug das Bild Jesu Christi, Seines Sohnes in uns ausgestalten kann. Dazu sind wir prädestiniert, dem Bilde Seines Sohnes gleich gestaltet zu werden, auf dass wir, nachdem wir lange genug das Bild des ersten Adam getragen haben, Jesu Bild tragen und die Macht des Geistes Jesu Christi mit unserer alten Natur fertig werde und dieselbe im Tod halte, so dass sie nur aufwachen kann, wenn die Lebensverbindung mit Christus unterbrochen wurden ist. „Auf das wir dienen in Neuheit des Geistes.“ Das ist eine neue Existenzform, wo der Geist Jesu Christi, die bestimmende Macht ist, soweit wir ihr gehorchen. „In Neuheit des Geistes,“ nicht in den alten Linien des Buchstabens. Der Geist Christi macht lebendig.
Jetzt sind wir vom Gesetz losgemacht - damit wir nicht weiter sündigen müssen - wir sind Mitgekreuzigte: Unser Sündenleib ist jetzt am Kreuze. Wir sind durch den Tod gegangen in der Person Jesu Christi, und dieser durch den Tod Gegangene, mit Christus Gekreuzigte soll ein Leichnam werden, der keiner Lebensäusserung mehr fähig ist, mit dem wir nichts mehr gemein haben. Er hat Verwesungsgeruch. „Als wir starben,“ was unsere Bande dem Leibe gegenüber betrifft. Durch die Lösung vom Leibe tritt man in eine andere Existenz ein.
Wir starben dem, in dem wir festhalten waren, so dass wir nun Gott dienen können und nicht mehr uns selbst und den Kreaturen leben müssen. Es ist eine neue Existenzform, die Existentform der Auferstandenen, derer, die mit Christus regieren die jetzt hienieden in den neuen Grundlinien des Geistes dienen, Der Geist Gottes hat überall da freien Raum, wo er einen Sklaven der Sünde wecken kann für die Freiheit, die ihm in Christo geworden ist. Wo man da die Augen öffnet, tritt man ins Gebiet der Freiheit ein. Da ist man nicht mehr Sklave des Fleisches, der Kreatur, seiner Eindrücke und Einbildungen, der eigenen Natur. Der Buchstabe, der tötet, hat dem Geiste Raum gemacht.
Auszug aus seinem Buch „Aus Glauben in Glauben“)
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