Behandelter Abschnitt Röm 6,13-14
Vers 13+14: „Und gebet nicht der Sünde eure Glieder Gott zu Waffen der Ungerechtigkeit, sondern gebet euch selbst Gott, als die da aus den Toten lebendig sind, und eure Glieder Gott zu Waffen der Gerechtigkeit. Denn die Sünde wird nicht herrschen können über euch, weil ihr nicht unter dem Gesetz seid, sondern unter der Gnade.“
Ihr seid nicht unter dem Gesetz, wo es heisst: „du sollst“, sondern unter der Gnade, wo es heisst: „du kannst und du darfst,“ Wenn man unter der Gnade steht, spricht man nicht: „ich muss“ oder „ich sollte“ oder „ich soll“, sondern „ich kann“ und „ich darf“. Ja, man sagt wohl auch: „ich muss“, aber es ist ein anderes „ich muss“. Als von Gott erkauft, ist ein Bedürfnis meiner neuen Natur, „dazusein für Gott.“
Alles in uns, was aus Gott ist, protestiert gegen die Sünde. Ich muss für Gott da sein - das ist das neue Lebensgesetz, das Herrlichkeitsgesetz, dass Gott in den Wiedergeborenen hineingelegt und womit Er ihn von allen anderen Fesseln losgekauft hat. Sobald wir an die Erlösung in Christo appellieren, um Ihm dienen zu können, muss man uns loslassen.
Als der Herr Jesus in Jerusalem einziehen wollte, schickte er Seine Jünger voraus und sagte zu ihnen: „Da und da werdet ihr eine Eselin finden angebunden; löset sie ab und führet sie zu mir. Und so jemand Einspruch erheben wird,“ was ja ganz natürlich ist „so sprecht: der Herr bedarf ihrer, alsobald wird man sie euch lassen.“ Das ist keine Zauberformel, nein, vielmehr, das ist die Losung, die Stellung, in der man uns ziehen lässt, ziehen lassen muss. Da müssen alle Ketten und Banden abfallen um des Herrn willen und für den Herrn.
Der Herr bedarf unser zu Seiner Verherrlichung. Er nimmt uns in Anspruch. Wir haben lange genug der Sünde gedient. Aufgrund Seines Opfertodes reklamiert (im Sinne von Anspruch erheben) Er jetzt, damit das, was Er zum teuren Preis erworben hat, fortan Ihm diene. Alles muss zu Gott zurück und da gilt es sehr zu wachen, dass wir dieser neuen Stellung treu bleiben und unserer Berufung würdig leben, sonst kommen wir wieder in die alte Knechtschaft. Wir brauchen nicht mehr in Sklaverei dahinzugehen, wir sind jetzt frei durch Gericht und Gnade, um Gott leben zu können.
Darin liegt für Zeit und Ewigkeit der Schwerpunkt aller Herrlichkeit, geschaffen zu sein für die Herrlichkeit. Nehmet die Glaubensstellung ein, dass ihr euch der Sünde für gestorben haltet. Hat man sich in die Sklaverei der Sünde und des eigenen Lebens begeben, so kann man nicht am nächsten Tage sagen: „Jetzt habe ich genug von der Sklaverei, jetzt gehe ich wieder in die Freiheit.“ In der Neuheit des Lebens gibt es eine neue Welt, neue Anschauungen, neue Prinzipien.
Auszug aus seinem Buch „Aus Glauben in Glauben“)
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