Vers 12: „So lasset nun die Sünde nicht herrschen in eurem sterblichen Leibe. ihr Gehorsam zu leisten in seinen Lüsten.“ Gehorcht man den sündigen Lüsten und Trieben nicht mehr, so sterben sie ab. Sie haben dann keinen Boden mehr. An Stelle der Sündentriebe sind die Triebe des heiligen Geistes getreten. Das ist ein neues Regiment. „Das alte ist vergangen, siehe es ist alles neu geworden.“ Aber es hängt von uns ab, dass wir nun auch im neuen Wesen wandeln, mit einem Worte, den Versuchungen zur Sünde und zum eigenen Leben nicht mehr Raum geben, unsere Glieder nie mehr der Sünde zur Verfügung stellen, der Sünde nicht mehr dienen, indem wir Neid, Hass oder dergleichen aufkommen lassen.
Die Glieder sind Waffen, die man gebraucht, mit denen man dient, mit denen man sich wehrt. Wir beklagen uns aber auch nicht mehr über Leiden irgendwelcher Art. Das Leiden gehört zu unserer Berufung und wenn wir dem Herrn angehören, müssen wir auch wie Er, Unrecht leiden können und dürfen gleich Ihm nicht wiederschelten, wenn wir gescholten werden. Soldaten haben ihren Vorgesetzten unbedingt zu gehorchen, was dieselben ihnen auch auftragen mögen.
Die geringste Schildwache dient dem Staatsoberhaupt und ist unverfügbar über andere - unverfügbar und unantastbar. Wir dienen Gott in Christo Jesu, leben für Ihn.
Zu Gottes Verfügung
„So lasset den die Sünde nicht herrschen in eurem sterblichen Leibe, ihr Gehorsam zu leisten in seinen Lüsten.“
Im 6. Verse haben wir gelesen, dass unser Leib ein Leib der Sünde geworden ist, in dem die Sünde ihren Sitz aufgeschlagen hat. Es ist kein toter Leib. sondern ein Sündenleib. Aber wir brauchen dem, was in diesem Leibe wirkte, oder was von den verderblichen Kräften noch da ist, nicht zu gehorchen, mit anderen Worten, wir brauchen seinen Lüsten und Trieben nicht zu gehorchen. Es ist ein grosser Unterschied zwischen den geordneten, regelmässigen Bedürfnissen des Leibes - was z.B Ruhe und Arbeit, Essen und Trinken, Wachen und Schlafen betrifft, sofern das alles unter der Zucht und dem Gehorsam der Gnade steht, den Lüsten des Fleisches gegenüber.
Wir sollen nicht ohne weiteres den Lüsten und Trieben des Fleisches gehorchen; denn damit würden wir fleischlich werden. Alles soll bei uns unter der Zucht des Geistes stehen und unter dieselbe zu stehen kommen. Unter der Zucht der Gnade stehend, dürfen wir dann unsere Glieder und Kräfte, die bisher der Sünde als Werkzeuge gedient haben, unseren Verstand, alle Kräfte des Leibes, der Seele und des Geistes unsere ganze Ausrüstung, wieder unserem Gott darstellen. darbieten, als aus der Welt der Ungerechtigkeit heraus gerettete, wo man in erster Linie sich selbst gesucht und andere ignoriert oder gar benachteiligt hat. Aus dieser Welt der Sünde und Ungerechtigkeit sind wir heraus getreten in eine Welt der Liebe und der Wahrheit, „indem wir unsere Glieder Gott darstellen zu Gliedern der Gerechtigkeit.“
Wir stellen uns nicht anderen zur Verfügung, ihnen zu dienen, wir würden ja gar nicht wissen, wo anfangen und würden oft sehr schlecht dienen, nein, wir sind Freie, die für Gott da sind, die Ihm jederzeit ihre Kraft, ihr Dasein zur Verfügung stellen dürfen als Lebende aus den Toten.
Wirklich Lebende sind wir nur, wenn wir für Gott leben, sonst haben wir einen Fuss im Totenreiche, im Reiche der Sünde. Dann sind wir Lebende für Gott, mit Christo Gestorbene, Begrabene und Auferstandene, um nun ein neues Dasein zu führen, in einer neuen Welt zu leben, wo man Gott dient mit allen Kräften seines Lebens. Alle Glieder stehen Gott zur Verfügung als Werkzeuge der Gerechtigkeit. Werkzeug der Gerechtigkeit ist nur, was wir Gott hingeben.
Auszug aus seinem Buch „Aus Glauben in Glauben“)
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