Behandelter Abschnitt Röm 6,9-11
Vers 9+11: „Wir wissen dass Christus von den Toten auferweckt, hinfort nicht stirbt; der Tod wird hinfort nicht über Ihn herrschen. Also auch wir, haltet euch dafür, dass ihr der Sünde gestorben seid, und lebet Gott in Christo Jesu , eurem Herrn!“ Das heisst: nehmt die Stellung von Toten ein, die Glaubensstellung, die der Sünde keinen Raum mehr gibt. Es heisst nicht: „Bildet es euch ein,“ sondern: „Nehmt diese Stellung ein im Glauben.“ Soweit wir das tun, dürfen wir die Erfahrung machen, dass wir festen Fuss fassen auf dem, was Christus uns durch Sein Leben, Leiden und Sterben erworben hat, und was der Geist uns aufschliesst. Es gilt da ganz und gar aus allen gesetzlichen Vorstellungen heraus auf den Boden der Gnade zu kommen.
Dann ist es nicht mehr ein „sollen“ im eigentlichen Sinn des Wortes, sondern ein Gegenstand hoher Verantwortung für uns, in die Stellung einzutreten, die uns so teuer erkauft worden ist durch das Leben, Leiden, Sterben, Auferstehen und Auffahren in den Himmel unseres Herrn und Heilandes. Dafür steht Er droben für uns ein, dass uns durch den heiligen Geist die Augen aufgehen für diese glorreiche Stellung, wo wir als von der Sünde und unserer Vergangenheit Gelöste in Neuheit des Lebens wandeln. Es ist eine furchtbare Verantwortung, diese Dinge zu wissen und nicht darauf einzugehen. Alle Stockung in der Entwicklung des neuen Lebens, in der Zirkulation des geistlichen Blutes in uns kommt eben von der Schwäche, die durch die Christenheit geht, dass man um die heiligen Dinge weiss und sie nicht verwertet.
In göttlichen Dingen, in der Offenbarung des Werkes Jesu Christi und in der Erziehung des heiligen Geistes hat alles Nichteingehen auf das, was wir wissen, schwächende Folgen für unseren sittlichen Organismus. Das ganze Zurückbleiben der Christenheit und der Gemeinde Jesu Christi hinter dem Niveau der heiligen Schrift beruht darauf und kommt daher, dass man sich je länger, je mehr daran gewöhnt, nicht zu sein, was man sein kann aufgrund der Erlösung, aufgrund des Sieges, der unserem Heiland teuer genug zu stehen gekommen ist, anstatt heilig umzugehen mit dem, was Seine Erlösung bedeutet.
ER kann nicht ein zweites Mal auf die Erde hernieder kommen und für uns sterben und der heilige Geist arbeitet nie zwangsweise. Er kann schweigen und schweigt, wenn man wieder und immer wieder nicht eingeht auf das, was Er enthüllend und verklärend uns aufschliesst über die praktische Bedeutung der Erlösung. Wenn wir den heiligen Geist der Erlösung betrüben und damit das Siegel brechen, mit dem wir durch Ihn versiegelt worden sind, so legt sich ein Siegel auf den Tod und auf das Grab Jesu Christi, auf das was Christi Tod und Grab und Seine Auferstehung uns gebracht haben. Es wird uns das ein versiegeltes Geheimnis, während es uns der heilige Geist andernfalls aufgeschlossen hätte von Tiefe zu Tiefe, uns immer weiter herausführend aus dem Sumpf der Sünde und des eigenen Lebens immer tiefer hinein in die Herrlichkeit einer Erlösung, die der Geist nur aufschliessen kann, wo Er nicht mehr betrübt wird.
Um unseres Herrn willen, um der Gnade willen, um der stöhnenden, seufzenden Kreatur willen, die auf die Offenbarung von Söhnen und Töchtern Gottes wartet, betrüben wir doch nicht mehr den heiligen Geist der Verheissung! Er hat uns noch viel aufzuschliessen. Wir haben noch viel zu lernen und wir setzen uns nicht gewohnheitsmässig an unsere Bibel, sondern weil der heilige Geist von Tag zu Tag einen tieferen Durst in unserer Seele weckt, sobald wir mit dem gestern Genossenen treu umgehen. Sobald wir das gestern Genossene treu verwerten, schliesst uns der heilige Geist einerseits die Tiefen unseres Falls, andererseits aber auch die Tiefen der Erlösung weiter auf.
Auszug aus seinem Buch „Aus Glauben in Glauben“)
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