Vers 10: „Wenn wir, da wir noch Feinde waren, mit Gott versöhnt worden sind durch den Tod Seines Sohnes, wie vielmehr werden wir gerettet werden durch Sein Leben, so wir nun versöhnt sind!“ Gebe Gott, dass auch du, lieber Leser, ein mit Gott Versöhnter bist, und sollte das nicht der Fall sein, so hast du keine Entschuldigung, wenn du länger in deinem Jammer stecken bleibst. Es ist alles vollbracht, was jeden Sünder zurückbringen kann bis zu Gott, durch das Blut Jesu Christi, das ihn für Zeit und Ewigkeit wieder mit Gott verbinden kann.
Wie vielmehr jetzt, da wir versöhnt sind mit Seinem Leben,„ mit unseres Lebenswurzeln in Ihm eingepflanzt, so dass Er in uns lebt, nicht mehr ich und nicht mehr du! Jesus Christus lebt in uns, und lebt Er in uns, so stehen wir in Seinem Leben, eingepflanzt in Ihm. Wie sollten wir den nicht gerettet werden in dem Mass, indem unser Geistesauge sich schärft für alles, was in uns nicht mit dem Bilde Christi stimmt! Da braucht uns nicht bange zu sein. Wir werden dadurch nur angetrieben, uns tiefer einzusenken in Sein Leben. Dadurch dass wir, was wir leben, tiefer im Glauben leben, senken sich die Wurzeln Seines Lebens tiefer in uns ein, und wird Sein Leben Herr und Meister über alles was von unserem natürlichen, schmutzigen Dasein noch eingeschmuggelt hat in unser Leben und dort noch seine Existenz behauptet oder wenigstens hinschleppt.
Als Versöhnte werden wir wieder mit Gott verbunden und Gott näher gebracht, als wir Ihm vorher gewesen sind - in Seinem Leben gerettet. Das geschieht aber nur dadurch, dass wir tiefer in Sein Leben eindringen. Paulus konnte sagen: „Ich lebe, doch nun nicht ich, sondern Christus lebt in mir,“ und was ich noch lebe im Leibesleben, das lebe ich im Glauben an den Sohn Gottes, der sich selbst für mich gegeben hat und der mich - Vers 10 - in Sein Leben hineingerettet hat.“
Bergung und Deckung gegen Wiederkehr der alten Sünde haben wir nicht durch die Vergebung an sich, sondern weil uns Gott mit der Sündenvergebung näher zu sich zieht, tiefer hinein in Seine Gnade und Seine Gemeinschaft. Der Mensch kehrt durch Aufrichtung vom Fall nicht in den früheren Staub zurück, sondern er kommt Gott näher als vorher. So meint es Gott, und so müssen wir Gott verstehen, sonst kommen wir moralisch herunter, werden sittlich gesunkenen Leute, die sich daran gewöhnen, dass dieselben Dinge immer wiederkehren. Das ist nicht wirkliche Reinigung und ist nicht nach Gottes Sinn.
Auszug aus seinem Buch „Aus Glauben in Glauben“)
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