Denn wenn wir, da wir Feinde waren, mit Gott versöhnt wurden durch den Tod seines Sohnes, so werden wir viel mehr, da wir versöhnt sind, durch sein Leben gerettet werden (5,10).
Weder die Schwäche noch die positive Feindschaft des Menschen hinderten diese Liebe, sondern bewirkten den tiefsten Anlass für ihre Entfaltung. Gewiss gibt es nichts, was ihre Ergebnisse jetzt vereiteln könnte. Damals waren wir nur Sünder; jetzt sind wir durch das Blut Christi gerechtfertigt worden. Wir waren Feinde Gottes, sind aber jetzt durch den Tod seines Sohnes mit ihm versöhnt worden – was unendlich kostbar ist in seinen Augen, unendlich wirksam in seiner Auswirkung auf uns. Es ist unmöglich, dass eine solche Liebe versagen könnte für die, die sie in eine so ausgezeichnete Beziehung gestellt hat. Sicherlich hat das Blut, der Tod Christi, große Dinge für uns getan: Sollte nun, da Er zu unserer Rechtfertigung auferstanden ist, alles scheitern? Das kann es nicht sein. Der Zorn Gottes wartet auf den Ungläubigen, ja, er bleibt auf dem, der sich dem Sohn nicht unterwirft. Wir aber haben Ihn angenommen, indem wir an seinen Namen glauben. Wir sind in der Kraft seines Blutes gerechtfertigt worden; und wir werden durch Ihn von diesem Zorn errettet werden.
Wie könnte es auch anders sein? Für uns ist schon jetzt die Versöhnung da. Aufgrund des Blutes Christi hat Gott uns mit sich selbst versöhnt. Wir sind nicht nur nicht mehr entfremdet, sondern Er hat uns zurückgebracht und nach seiner eigenen Gnade vor sich gestellt, nicht nur wiederhergestellt (als ob es sich um eine Wiedereinsetzung in den adamitischen Segen handelte), sondern nach seiner eigenen Natur und Absicht durch die Erlösung. Es ist der gebührende und normale Platz vor Gott, wodurch Er uns im Hinblick auf Christus und die Ergebnisse seines Werkes für uns am Kreuz segnen konnte. Gott ist es, der versöhnt: Der Mensch, der Gläubige, wird versöhnt, und das durch den Tod seines Sohnes.
Er gab seine eigene Liebe ohne Grenze in Christus; dennoch hätte sogar diese Liebe allein nicht ausreichen können, um alles gut zu machen. Keine Liebe an sich hätte uns, die wir Feinde waren, vor seinem gerechten Zorn retten können. Der Tod Christi stellt alles an seinen Platz und versöhnt alles. Weder der Zorn Gottes noch unsere Feindschaft werden ignoriert. Christus hat sein Blut vergossen und ist gestorben. Der Gläubige ist gerechtfertigt und versöhnt, und Gottes Liebe, die so in Christus und für uns gewirkt hat, wird noch die Ergebnisse seines gnädigen Vorsatzes vollenden. Wenn Er uns, als wir böse und widerspenstig waren, durch den Tod Christi gerechtfertigt hat, so werden wir noch viel mehr (jetzt, wo wir in einer neuen und heiligen Beziehung stehen, in der alles durch und mit Gott für uns gut gemacht ist) durch sein Leben gerettet werden.