In Vers 25 kommt Jesus Martha nun mit dem herrlichen Worte zu Hilfe: „Ich bin die Auferstehung und das Leben; wer an mich glaubet, der wird leben, ob er gleich stürbe; und wer da lebet und glaubet an mich, der wird nimmermehr sterben. Glaubst du das?" Soll ein Gotteskind dennoch durch den leiblichen Tod zu gehen haben, so darf es erfahren, daß der Herr den Tod verschlungen hat in den Sieg, und daß Er der ewig Lebende ist. „Ich bin, der ich bin", glaubst du das?
„Was soll ich sagen zu meinen Brüdern, wenn sie mich fragen, wer mich sendet?" fragt Moses den Herrn. „Ich bin, der ich bin", lautet die göttliche Antwort. „Ich bin Jehova, der Bundesgott, der Seiende, der sich ewig gleich Bleibende, ob Er nun dem Leben oder dem Tode gegenüberstehe — der nichts weiter verlangt als Glauben." „Ich bin die Auferstehung und das Leben." Es gibt eine zukünftige Auferstehung, aber über dem allen bin ich die Auferstehung, und wenn ich auf dem Plane bin, so ist die Macht des Todes gebrochen. Da kommt nun ein Doppeltes: „Wer an mich glaubt, der wird nimmermehr sterben." Mit dem Tode hat das Leben nicht aufgehört; es handelt sich nur um eine andere Form der Existenz, soweit jemand mit dem Herrn in Verbindung steht. „Wer an mich glaubt" — das geht den Einzelnen an. Dann kommt die zweite Hälfte, die sich wohl mehr auf die Gemeinde insgesamt bezieht. „Jeder, der da lebet und glaubet an mich, wird nicht sterben in Ewigkeit." Oder — geht es auch noch durch den Tod, so ist das wenigstens kein Sterben im gewöhnlichen Sinne des Wortes. Für den, der im Glauben an den Herrn stirbt, ist der Tod der Eingang in die Herrlichkeit, in eine höhere Existenzform.
„Glaubst du das?" fragt der Meister uns je und je, wie er Martha fragte. Er tut es insbesondere, wenn wir das Wort Gottes lesen, und es erinnert uns diese Frage des Herrn an die Frage, die der Evangelist Philippus dem Kämmerer aus dem Mohrenlande stellte: „Verstehst du auch, was du liesest?" Wir dürfen uns wohl dann und wann selbst diese Frage stellen und damit, anstatt über Tiefen des Wortes Gottes hinwegzugleiten, hinuntersteigen in die Grube, bis der Quell sprudelt. „Wer da lebet und glaubet an mich, der wird nimmermehr sterben." Wenn es noch durch den äußeren Tod hindurchgehen muß, so ist das kein Sterben mehr, sondern ein Hinübergehen in die Ewigkeit — aus dem Glauben ins Schauen. Der Tod ist aufgehoben, was seine Macht anbetrifft, in Erwartung des Tages, wo er auch äußerlich überwunden sein wird. „Der letzte Feind, der aufgehoben wird, ist der Tod."