Vers 22 bis 25: „Des andern Tages sah das Volk, das diesseits des Meeres stand, daß kein anderes Schiff daselbst war, denn das eine, darein Seine Jünger getreten waren, und daß Jesus nicht mit Seinen Jüngern in das Schiff getreten war, sondern allein Seine Jünger waren weggefahren. Es kamen aber andere Schiffe von Tiberias nahe zu der Stätte, da sie das Brot gegessen hatten durch des Herrn Danksagung. Da nun das Volk sah, daß Jesus nicht da war, noch Seine Jünger, traten sie auch in die Schiffe, und kamen gen Kapernaum und suchten Jesum. Und da sie Ihn sahen jenseit des Meeres, sprachen sie zu Ihm: „Rabbi, wie bist du hierher gekommen?" Der Herr geht nicht direkt auf die Frage ein; Er gibt nicht immer über alles Aufschluß. Das Herrlichste, Wunderbarste tut Er nicht selten im Verborgenen. Er drängt sich der Welt nicht auf, aber denen, die Augen haben, zu sehen, und Ohren, zu hören, gibt Er genügend Beweise von Seiner Herrlichkeit und Hirtentreue, so daß sie sich Ihm getrost für Zeit und Ewigkeit überlassen können („Trachtet am ersten nach dem Reich Gottes und nach Seiner Gerechtigkeit, so wird euch alles andere zufallen."). Das Reich Gottes und seine Gerechtigkeit haben wir nur in Jesu, in der Lebensverbindung mit Ihm, und da fällt uns alles andere zu, was unsereiner hienieden nötig hat. Wenn wir nur darum besorgt sind, daß wir es Ihm recht machen und unsere Seligkeit erfassen mit Furcht und Zittern, so nimmt Er aller unserer anderen Bedürfnisse wahr. Die irdische, materielle Hilfe soll uns aber nie im Vordergrund stehen, sondern uns immer nur ein Zeichen sein — eine Speise, in Kraft deren wir tiefer gehen und unserem Herrn und Meister näher treten. In erster Linie gilt es trachten nach dem Reiche Christi und nach Seiner Gerechtigkeit — die Bewahrung in den äußeren Stürmen, das äußere Durchkommen und Unterkommen stehen in zweiter Linie. Das erste ist, daß wir gerettet werden, Vergebung der Sünden finden — und nicht nur Vergebung, sondern auch Lösung von unseren Sünden und unserer Natur — Kraft und Gnade, um dem Herrn nachfolgen zu können, wo Er hingeht — um zu lieben, wie Er geliebt hat, um Seine Zeugen und Repräsentanten hienieden zu sein, in denen man Ihn, den Herrn und Meister, wiedererkennt. „Aber das wollt ihr nicht", sagt Jesus gleichsam. Ihr wollt mehr Brot haben. „Geht nicht aus auf die Speise, welche vergeht, sondern auf die, welche bleibt ins ewige Leben", welche das ewige Leben in uns erneuert und eben damit hineinleuchtet in die Zukunft. Das ist allein Leben — ein fortwährend sich erneuerndes Leben dadurch, daß man es mit Gottes Wort nährt, sich auf die Gnade stützt und dem Lamme nachfolgt, wohin Es geht. Damit weist es sich aus als ewiges Leben, und ewiges Leben bedarf der ewigen Speise, der Ewigkeitsspeise, die der Sohn Gottes euch geben wird, nachdem Er sich Seinen Jüngern gegeben, und danach sowohl ihnen wie uns Seinen Geist geschenkt hat, in dem Er sich selbst mitteilt.