„Das ist aber das Gericht", heißt es Vers 19, „daß das Licht in die Welt gekommen ist, und die Menschen liebten die Finsternis mehr als das Licht; denn ihre Werke waren böse." Die Menschen haben gegen Licht und Gericht Stellung genommen. Sie wollten sich von ihren bösen Werken nicht lossagen. Der Mensch ist verwachsen mit seinen eigenen Werken — darum fällt das Loslassen so schwer. Durch unsere guten oder bösen Werke wurzeln wir entweder tiefer in die Welt des Lichtes oder tiefer in die Welt der Finsternis ein. Unser Tun und Lassen von heute wirkt bestimmend auf die nächste Stunde und den kommenden Tag — dagegen ist es entscheidend für Zeit und Ewigkeit, daß wir einmal so auf den Boden der Wahrheit treten, daß unser ganzer Mensch erleuchtet wird und der verborgenste Rest von Finsternis von den Strahlen des Wortes Gottes erreicht, gestraft, gerichtet und ausgeschieden wird, weil wir uns — es koste, was es wolle — auf Gottes Seite, auf die Lichtseite stellen. Wer dabei bleibt, Arges zu tun, weist sich aus als Feind des Lichtes. Er kommt nicht an das Licht. Warum nicht? Weil er sich nicht von sich selbst trennen und nicht den Stab über seine eigenen Werke brechen will. Er will weder, daß seine äußeren Werke, noch daß seine verborgenen Beweggründe offenbar werden. Man versteckt, was arg ist, oder täuscht sich am liebsten selbst darüber hinweg. Man kommt nicht an das Licht, weil es weh tut. Kommt man einem Schlafenden mit dem Lichte nahe, so schließt er die Augen wieder. Und doch müssen wir um jeden Preis einmal ans Licht kommen — uns gegen unsere alte Natur auf Gottes Seite stellen, auf den Boden des Lichtes, der Wahrheit, des Gehorsams treten — auf den Boden der Gemeinschaft mit Gott. Wir müssen einmal mit allem ans Licht kommen, um danach alles nur noch in Gott, für Gott und mit Gott zu tun — dann werden auch unsere Werke als von Gott gewirkte offenbar werden. Nur was aus Gott kommt, hat Wert in Seinen Augen — mit unserem eigenen Machwerk kann Er nichts anfangen. „Wer die Wahrheit tut, der kommt ans Licht, daß seine Werke offenbar werden; denn sie sind in Gott getan.“