Die ersten Jünger.
Auf das Zeugnis Johannes des Täufers hin kommen nun die ersten Jünger mit der Frage zu Jesu: „Rabbi, wo bist du zur Herberge?" O, wie einfach war damals alles! Es hörten ihn die Jünger reden und folgten dem Lamme nach, dem für die Sünden der Welt geschlachteten Lamme. Wer diesem Lamme nachfolgt, tritt damit auf den Weg der Selbstverleugnung, der Opferung. Wie das Lamm, so werden auch Seine Nachfolger geopfert. Ihr ganzes Leben ist eine Opfergabe auf dem Altar Gottes. Das ist unsere hohe, heilige, herrliche Berufung.
Auf die Frage: „Rabbi, wo bist du zur Herberge?" antwertet Jesus: „Kommt und sehet es!" Wo jemand wirklich entschlossen ist, den Herrn näher kennen zu lernen, und sich nicht abweisen läßt — auch wenn ihm der Herr, wie Er je und je tut, eine abweisende Antwort gibt — wo eine Seele dabei beharrt: „Ich will Jesum kennen lernen", da gibt sich ihr der Herr zu erkennen. „Es war um die zehnte Stunde." Es gibt Begegnungen, die man nie vergißt, weil sie durchschlagend sind für das ganze Leben, weil sie einen neuen Lebensanfang bedeuten. Es war nachmittags 4 Uhr. Und nun geht die Kunde weiter. Wer einen Abend mit Jesu verbracht hat, kann die Kunde von Ihm weitergeben.
„Andreas findet seinen Bruder und spricht zu ihm: Wir haben den Messias gefunden", also den, auf den Israel seit Jahrhunderten wartete. Mitten in der dunklen Nacht ging das Licht auf. „Und er führte ihn zu Jesu." Der höchste Dienst, den wir jemand leisten können, ist, daß wir ihn zu Jesu führen. Erst dann fangen Menschen an, sich selbst kennen zu lernen. Unser eignes Leben ist uns ein Rätsel, bis Jesus das Buch mit uns durchblättert und Seinen heiligen Finger, bald strafend, bald ermunternd, auf dieses und jenes legt.