Und dann noch der andere Vers: „Das Gesetz ward durch Mose gegeben, die Gnade und Wahrheit ist durch Jesus Christus geworden.“
Die Gesetzeszeit, die Zeit Moses, war die Zeit, wo Gott forderte - die Kraft, das vom Gesetz Geforderte zu halten, ist durch Jesus Christus geworden. Diese existierte nicht, sie ist geworden, ins Dasein getreten durch Jesus Christus. Wer Ihn nicht kennt, Ihn nicht nahe steht, kann nicht nehmen aus der Fülle Gottes Gnade und Wahrheit. Die Gnade und Wahrheit. Die Gnade ist da - eine Welt voll Gnade und Wahrheit im Gegensatz zu einer Welt voll Anstrengung, Lüge und Schein und Engherzigkeit. Oh öffnen wir doch in diesen Tagen, wo so manche Gott in der Stille begegnen dürfen, ehe ihr wieder zurückkehrt mitten in die Ansprüche einer grossen oder kleiner Aufgabe - öffne sich da jeder noch ganz und lerne jeder schöpfen, besser als bisher nehmen, was er bedarf aus der Fülle Gottes, die sich am Kreuze Christi aufgetan und aus der nun der Geist Christi schöpft. Er öffnet uns die Augen und bietet uns auf dem Wege Gnade um Gnade.
Das Ausleben einer Gnade macht einer anderen Gnade Raum. Eine Gnade ruft einer anderen Gnade. Gerade wie jedes Zurückbleiben der Sünde Raum macht, so macht jeder Akt des Gehorsams der Gnade Raum, uns seinem Bilde entgegen zu führen. Abwärts in Demut und Einfalt und aufwärts in Gnade und Herrlichkeit von Gehorsam zu Gehorsam. Wir dürfen uns nur darin üben, alles mit unserem Gott durchzumachen, alles zu tun, dann können wir gar nicht anders, als Ihn lieben.
Christus gegenüber können wir sagen: „Zu wem sollten wir gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens“. - Du hast es uns angetan. Wir haben geglaubt und dann auf Grund des Glaubens erkannt, dass Du bist Christus, der Sohn des lebendigen Gottes und jeder Vertrauensakt vermehrt die Erkenntnis, dass uns der Geist Gottes weiter Christi Bild verklären und tiefer aufschliessen kann, um uns dann tiefer in dasselbe einzuführen.
Jede Erkenntnis eines neuen Stückes Herrlichkeit in Christo gibt neue Freudigkeit, Ihm zu vertrauen weiterhin und verstärkt die moralische, sittliche Unmöglichkeit, Ihm zu misstrauen.
So führt uns der Geist Gottes, indem er uns Christus verklärt und in der Nachfolge stärkt, Schritt für Schritt, von Umgestaltung zu Umgestaltung zur Ehre Gottes des Vaters.