Behandelter Abschnitt Mt 21,13-17
Vers 13: Und er sprach zu ihnen: „Mein Haus soll ein Bethaus heissen" — ein Haus, wo man Gott sucht und findet, das Gott geweiht ist und wo Gott sich offenbart — „ihr aber habt ein Kaufhaus daraus gemacht"—und damit eine Mördergrube. Wenn man einmal im Hause Gottes seine eigenen Geschäfte treibt, kommt man leicht in Konflikt mit anderen, die das auch tun — und wer seinen Bruder hasst, weil er mehr verkauft, als einem selbst gelingt, der ist ein Mörder — da finden lauter böse Dinge statt, die die Welt vergiften und sie zur Hölle machen. Und nun schlägt der Herr im Tempel seinen eigenen Haushalt auf und treibt daselbst seine eigenen, seines Vaters Geschäfte, wozu er in die Welt gekommen war — zu heilen Blinde und Lahme — alle, die zu ihm kamen, um sich von ihm heilen zu lassen.
O, welche Freude zog da ein in die Familien in Jerusalem, wenn alle diese Lahmen, Blinden und Krüppel nun geheilt zurückkamen und ihre Krücken und Begleiter nicht mehr brauchten, sondern auf eigenen Füssen und ohne Handleitung heimkehren konnten! Da herrschte allgemeine Freude, während bei den Hohenpriestern und Schriftgelehrten Entrüstung war. Sie wurden ja dadurch in den Schatten gestellt. Sie sahen mit eigenen Augen die Wunder, die Jesus tat, und hörten mit eigenen Ohren die Kinder schreien: „Hosianna dem Sohne Davids . . ." Das alles war nicht von ihnen angeordnet und stellte sie in den Hintergrund. „Hört ihr, was sie sagen?" Ja, hört ihr nicht, was Gottes Wort euch sagen will durch alles, was vorgeht? Ja, Gott hat den Lobgesang angenommen, während die Führer des Volkes nicht heruntersteigen wollten — die Zügel sielen ihnen aus den Händen. Jesus aber sprach: Ja, ich habe es gehört — aber habt denn ihr nicht gehört: „Aus dem Munde der Unmündigen und Kindlein hat Gott sich eine Macht zugerichtet?"