Behandelter Abschnitt Mt 20,13-16
Vers 13: „Er antwortete aber und sagte zu einem unter ihnen: Mein Freund, ich tue dir nicht Unrecht. Bist du nicht mit mir eins geworden um einen Groschen? Nimm, was dein ist, und gehe hin. Ich will aber diesem Letzten geben gleichwie dir." Das ist meine Sache; da hast du mir nichts dreinzureden, hast kein Recht, mich zur Rechenschaft zu ziehen. „Oder habe ich nicht Macht, zu tun, was ich will mit dem Meinen? Siehest du darum scheel, dass ich so gütig bin?" anstatt an meine Liebe zu glauben und versichert zu sein, dass dir nicht gedient wäre mit dem, was andere haben? Du könntest es gar nicht verwalten. Das ist nicht Ungerechtigkeit, sondern Mannigfaltigkeit in meiner Handlungsweise dem Einzelnen gegenüber.
Vertrauen wir der Güte unseres Gottes und wenn er uns viel anvertraut hat, und darum auch viel von uns fordert, so ist das ein Vorzug — der Rahmen, in dem wir ihn bester kennen lernen, gerade durch das, was er uns mehr anvertraut als anderen. „Sieh aber auch nicht scheel, wenn ich einem andern gebe, was ich dir vorenthalten habe." So können Erste Letzte und Letzte Erste werden, und Erste und Letzte, das bemisst sich nach derTreue, mit der man das Anvertraute verwertet. Es bemisst sich nicht darnach, ob man viel oder wenig getan hat, sondern ob man mit dem Anvertrauten treu umgegangen ist, und zwar umso treuer, je weniger man anvertraut bekommen hat.