Behandelter Abschnitt Mt 16,23-26
Vers 23: „Aber er wandte sich um zu Petrus und sprach: Hebe dich, Satan, von mir; denn du meinest nicht, was göttlich, sondern was menschlich ist." Daraus sehen wir, wie wir uns nie dem Einfluss eines anderen hingeben können — auch nicht dem Einfluss eines Bruders oder einer Schwester, die uns den Weg gezeigt, deren der Herr sich zu Werkzeugen für uns bedient hat. Die gleichen Leute können uns ein andermal zur Versuchung werden, weil sie uns nicht in göttlicher, sondern in menschlicher, seelischer Weise schonen wollen und uns damit schwächen und irreführen. Um dieser Gefahr die Spitze abzubrechen, sagt Jesus nun zu seinen Jüngern das warnende Wort: „Will mir jemand nachfolgen, der nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach."
Wir können nicht dem Herrn nachfolgen, der durch Leiden und Sterben zur Herrlichkeit eingegangen ist, und dabei unser eigenes Leben schonen. Wir müssen uns selbst verleugnen. Und wie man das macht, das können wir an Petrus sehen. Er hat von seinem Meister gesagt: „Ich kenne den Menschen nicht." Wir haben schonungslos mit uns selbst umzugehen. Petrus hat zum Herrn gesagt: „Schone dein selbst", und der Herr sagt zu ihm: „Schone dein selbst nicht!" Sein Leben schonen, es retten wollen, dem Leiden ausweichen, seinen Weg in aller Ruhe gehen wollen, führt dazu, dass man sein Leben verliert. Damit versauert und versumpft man, wird schwach im inneren Leben. Wer hingegen sein Leben verliert — wer es preisgibt — der wird es finden.
In der Hingabe des alten, natürlichen, fleischlichen Lebens, gewinnt der Geist Gottes Raum und lässt ein neues Leben der Gerechtigkeit — des Glaubens, Hoffens und Liebens — in uns durchbrechen, sich in uns ausgestalten. „Was hülfe es dem Menschen, so er die ganze Welt gewönne und nähme doch Schaden an seiner Seele, oder was kann der Mensch geben, damit er seine Seele wieder löse." Wie Satan einmal den Herrn Jesus auf einen hohen Berg führte und ihm alle Reiche der Welt zeigte und ihre Herrlichkeit und versprach, als Fürst der Welt wolle er sie ihm geben, wenn er niederfalle und ihn anbete — aber er war eben nicht der Fürst der Welt in dem Sinn, dass er über alles hätte verfügen können. „Was kann der Mensch geben, womit er seine Seele wieder löse", wenn er sie dadurch verkauft hat, dass er seines eigenen Lebens schonte? Da ist nun kein Preis, mit dem man seine Seele wieder lösen könnte. Der Herr kann Gnade geben, Busse schenken, wieder aufrichten — aber wir stehen einem Fall machtlos gegenüber, und wo jemand mutwillig sündigt, kann er sich nicht darauf verlassen, der Herr werde alles wieder gut machen.