Behandelter Abschnitt Mt 11,16-19
Wem aber soll ich dieses Geschlecht vergleichen? Es ist den Kindlein gleich, die an dem Markte sitzen und rufen gegen ihre Gesellen und sprechen: Wir haben euch gepfiffen, und ihr wolltet nicht tanzen; wir haben euch geklagt, und ihr wolltet nicht weinen. Johannes ist gekommen, ass und trank nicht, so sagen sie: Er hat den Teufel. Des Menschen Sohn ist gekommen, isset und trinket, so sagen sie: Siehe, wie ist der Mensch ein Fresser und ein Weinsäufer, der Zöllner und der Sünder Geselle! Und die Weisheit muss sich rechtfertigen lassen von ihren Kindern." Das ist der natürliche Verstand und das natürliche Urteil, was sich im ersten Teile dieser Worte kundgibt — die göttliche Weisheit wird gerechtfertigt von ihren Kindern.
Wer ist ein Kind der Weisheit? Wer sich losreisst vom eigenen Urteil, wer sich selbst beugt, sich demütigt und sich gefangen gibt unter den Gehorsam Christi. Dieser wird ein Kind der Weisheit — ein Kind Gottes, ein Jünger Jesu, ein Kind dessen, der uns von Gott zur Weisheit gemacht ist. Er geht bei der göttlichen Weisheit in die Schule und gibt seine eigene Weisheit gefangen unter den Gehorsam des Kreuzes und unter die Zucht des Heiligen Geistes. Es ist eine ganz neue Welt, die sich ihm eröffnet.