Behandelter Abschnitt Mt 6,27-29
„Wer ist unter euch, der seiner Gestalt eine Elle zusetzen möge, ob er schon darum sorgt?" Wir können weder unser Leben noch unsere Statur verlängern — warum wollen wir dann für die Kleidung sorgen? Solange der Herr uns das Leben schenkt, hat er auch Nahrung und Kleidung für uns. Lasst einmal euren Blick über die Schöpfung schweifen, und betrachtet die Lilien des Feldes, die niemand gesät hat. Von Gott gepflanzt, wachsen sie mit dem Getreide; kein Mensch hat den Samen ausgestreut, und sie selbst arbeiten und spinnen nicht, und doch haben sie eine wunderbare Herrlichkeit.
Wie herrlich ist eine Lilie, diese prachtvolle Erscheinung der Reinheit und Lauterkeit. „Sie arbeitet nicht und spinnt nicht." Wir sollen arbeiten, uns aber nicht abarbeiten im Sorgengeist. Wir sollen alles erwarten von unserem Gott, unabhängig von der Arbeit, aber wir müssen treu sein in der Arbeit, die unser Gott uns anvertraut hat, und müssen ihm damit dienen. „Ich sage euch, dass auch Salomo in all seiner Herrlichkeit nicht bekleidet gewesen ist, als derselben eine." Aller Reichtum und alle Herrlichkeit, zu denen ein Mensch gelangen kann, sind gering im Vergleich zu der Herrlichkeit, die Gott in der Natur niedergelegt hat in seiner Macht und Freundlichkeit.