Jerusalem und sein König
Wer sind diese Retter? Sacharja 12,6-8 gibt uns darüber Auskunft. Es sind die Fürsten von Juda, die zu Richtern und Gesetzgebern der Nationen werden, nachdem sie rechts und links alle die Völker verschlungen haben, die sie umgeben (vgl. Mich 5,5). „An jenem Tag wird der Herr die Bewohner von Jerusalem beschirmen; und der Strauchelnde unter ihnen wird an jenem Tag wie David sein und das Haus David wie Gott, wie der Engel des Herrn vor ihnen her“ (Sach 12,8). Nach der Schlacht wird Juda als Gesetzgeber unter der herrlichen Herrschaft Christi über die Nationen auf der Erde herrschen; das trifft auch für Jerusalem, das Haus Davids und „den Fürsten“ zu (Hes 48,21).
Diese Retter, deren Regierungszentrum Jerusalem sein wird, werden „das Gebirge Esaus richten“. Edom [Esau], das einzige Thema im Propheten Obadja, wird hier allein erwähnt. Wie wir schon gesehen haben, betrachtet der Prophet das Gebirge Esaus als Zentrum und Vertreter aller Nationen. Am Ende der Tage werden die Völker sich dort zum Gericht zusammenfinden. Nachdem das Gericht vollzogen ist, wird das Regierungszentrum in Jerusalem errichtet, in der Stadt, von der Edom gesagt hatte: „Entblößt, entblößt sie bis auf ihre Grundfeste!“ (Ps 137,7).
Die folgenden Ereignisse, die in dieser Prophezeiung behandelt werden, gehen der Errichtung der Königsherrschaft des Herrn voraus: Edom wird von seinen kurzzeitigen Verbündeten verraten, die er zu Werkzeugen seines Ehrgeizes machen wollte.
Es wird durch diese Bundesgenossen vernichtet, die die Heere des Westens zu ihrer Hilfe rufen. Die Häuser Juda und Israel, die dann wieder vereint sind, werden Edom das Böse vergelten.
Das Volk Gottes wird sein gesamtes Erbteil durch die Heere der ehemals Verschleppten in Besitz nehmen.
In der Stadt des großen Königs wird die Herrschaft über die Nationen errichtet.
Alles ist jetzt bereit, Ihn zu empfangen. Das Königreich Christi wird nicht plötzlich und unerwartet errichtet, sondern schrittweise, durch eine Folge von Handlungen, zuvorbestimmt durch die Weisheit, die Gerechtigkeit und das Erbarmen Gottes. Durch diese Taten erreicht der Herr sein Ziel: das Werk der Buße und der Wiederherstellung im Herzen seines Volkes, das Gericht über die Nationen, ein letzter Ruf an ihr Gewissen. Das alles wird in endgültiger Form geschehen, wenn die Geduld Gottes erschöpft ist und alle seine Bemühungen an dem verhärteten Herzen des Menschen erfolglos gewesen sein werden.
Die Morgenröte wird bald erscheinen; die letzten Nebel am Horizont lösen sich auf. Dann wird die Sonne der Gerechtigkeit über den ewigen Hügeln aufgehen und ihr strahlendes Licht über eine schier endlose Landschaft werfen, wo alles nach dem Herzen Gottes unter dem Herrscherstab des Sohnes seiner Rechten geordnet ist. Das Böse wird dann unterdrückt werden, sobald es sich nur zeigt. Das herrliche Tausendjährige Reich, ganz erfüllt von der Gegenwart des Herrn, wird dem Tag Gottes vorausgehen, dem Tag der neuen Himmel und der neuen Erde, wo Gerechtigkeit wohnt!