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Kommentar von verschiedenen, zum Teil unbekannten Autoren
Obad 21Kommentar zu Obadja 21
Erlöser auf dem Berg Zions
Obad 21: Und es werden Retter auf den Berg Zion ziehen, um das Gebirge Esaus zu richten; und das Reich wird dem HERRN gehören.
In den Tagen der Richter sandte Gott Retter oder Richter, die das Volk von der Belagerung des Feindes befreien mussten. Dass das Land durch den Feind ausgeplündert oder beherrscht wurde, hatten die Israeliten ihrem Ungehorsam Gott gegenüber zuzuschreiben. Gott züchtigte sie, indem Er es zuließ, dass die sie umgebenden Völker Israel unterdrückten. Wenn das Volk sich allerdings bekehrte, sandte der Herr Retter. Der größte Retter der Geschichte war David. In der Zukunft wird es auch so sein, dass Retter aufstehen werden. Nicht gerade über einen langen Zeitraum, doch Gott wird Israel Männer geben, die sie im Kampf gegen die Feinde anführen werden, und zwar besonders gegen Esau. Sacharja 12,6-8 redet darüber sehr deutlich. Das geschieht jedoch erst, wenn das Volk sich in der Zeit der großen Drangsal zu Gott bekehrt hat. Dann schlägt sich Gott öffentlich auf ihre Seite. Dann wird der große Erlöser, der wahre David, durch sie gesehen werden (Sach 12,10). Seine Füße werden auf dem Ölberg stehen (Sach 14,3). Er wird sein Volk befreien und durch sie das Gericht über die umliegenden Feinde vollziehen.
Das Königtum wird des Herrn sein
Die Prophezeiung endet mit der Erklärung, dass das Königtum des Herrn sein wird. Christus wird dann sein Königreich des Rechts und der Gerechtigkeit aufrichten. Er wird als König der Ehren durch die Tore Jerusalems einziehen und seinem Volk im Kampf den Sieg geben (Ps 2,6-10; 24,7-10; 48,3; vgl. Jes 24,23; 32,1). Leider hat man in der Christenheit der sogenannten Ersetzungslehre Raum gegeben. Diese Lehre besagt, dass die Kirche an die Stelle Israels gerückt ist, und zwar in dem Sinn, dass alle Heilsprophezeiungen über die Wiederherstellung Israels und über den Frieden für Jerusalem vergeistlicht auf die Kirche angewandt werden sollen. Das Königtum über Israel wird zu einem Königtum von Christus über seine Kirche vergeistlicht.
Als die Jünger jedoch Jesus Christus fragten, ob Er in dieser Zeit das Königreich für Israel wiederherstellen würde (Apg 1,6), sagte Er ihnen nicht, dass sie eine verkehrte Frage gestellt hätten. Er sagte nicht, dass das Königreich in Wirklichkeit geistlich aufgefasst werden müsste und im Prinzip schon gekommen wäre. Genauso wenig wies Er ihre Frage ab, als wenn sie nichts zur Sache täte. Nein, Er geht positiv darauf ein und sagt lediglich, dass das Wissen um die Zeit der Wiederherstellung des Königreichs uns nicht zusteht. Dieses Königreich kommt. Dann wird es wirklichen Frieden auf der Erde geben, so wie die Engel das angekündigt hatten (Lk 2,14). Dann wird Satan gebunden sein, und Christus wird mit allen, die an der ersten Auferstehung teilhatten, in einer tausendjährigen Regentschaft von Frieden und Gerechtigkeit regieren (Off 20,1-6).
Herrlichkeit für das Volk Israel wird es dann geben und Herrlichkeit für uns, die zur Versammlung gehören. Über allem wird es Herrlichkeit für Ihn geben, der sich so tief erniedrigt hat auf das Kreuz, um seinen Vater zu verherrlichen und Sünder zu retten. Herrlichkeit für Jesus Christus, unseren Herrn!