Behandelter Abschnitt Pred 12,9-10
Zunächst beschreibt der Prediger sich selbst in der dritten Person: „Der Prediger war weise.“ Das war er in der Tat, denn „er lehrte . . . das Volk Erkenntnis“; er redete nicht leichtfertig, sondern „er erwog und forschte“. Seine Sprüche sind „richtig“. Sie bilden eine bestimmte Gedankenfolge und auch einzelne Gruppen, wie wir es auch im Buch der Sprüche beobachten können. So ist es auch hier.
Er suchte „angenehme Worte zu finden“, womit aber, wie ich glaube, nicht die äußere Form der Rede gemeint ist, obwohl gerade in diesem Kapitel die sinnbildliche Darstellung überwältigend schön ist und Beachtung verdient. Diese Worte sind, werden sie in das Herz aufgenommen, dem Gaumen süß wie Honig, weil es die Worte Gottes sind, so bitter sie auch für den Menschen sein mögen. Ja, noch mehr, es sind „richtige“ Worte, „Worte der Wahrheit“, die für uns die Gedanken Gottes enthalten, im Gegensatz zu den „krummen“ Dingen dieser Welt (Kap. 1,15).
Es ist sehr wichtig, dies in bezug auf den Inhalt dieses Buches festzuhalten, das für die „Toren“ so vielen falschen Auslegungen ausgesetzt ist. Man erzählt, daß die Rabbiner des ersten Jahrhunderts unserer Zeitrechnung, die sich um den göttlichen Charakter des Predigers stritten, gerade durch die soeben betrachteten Verse überzeugt wurden.