Behandelter Abschnitt Hag 2,20-23
Kapitel 2,20–23: Fünfte Botschaft: Appell Gottes an das Herz der Juden, um ihnen Zusicherungen zu geben
Die letzte Botschaft ist ein Wort großer Ermutigung an das Volk, richtet sich aber insbesondere an Serubbabel, welcher das Werkzeug in der Hand Gottes war, um das Volk dahin zu führen, dem Wort Gottes zu gehorchen. Seine prophetische Bedeutung ist offensichtlich. Serubbabel, ein Nachkomme Davids, ist ein Bild von Christus.24
Die Botschaft von Vers 6 wird gegenüber diesem Fürsten und Führer wiederholt. Vielleicht war er durch diese majestätische prophetische Ankündigung verunsichert worden. Es werden einige neue Einzelheiten bekannt gegeben, die von Serubbabel jetzt besser beurteilt werden können (V. 22). Der Himmel und die Erde werden erschüttert werden, Throne werden umgestürzt werden, die Macht der Nationen (die zehn Könige von Daniel 2) wird vernichtet werden. Der Stein, der „sich losriss ohne Hände“ (Dan 2,34), wird durch die Schlacht von Harmagedon der militärischen Macht der Nationen ein Ende setzen. „An jenem Tag, spricht der Herr der Heerscharen, werde ich dich nehmen, Serubbabel, Sohn Schealtiels, (. . . ) und werde dich wie einen Siegelring machen. Denn ich habe dich erwählt“ (V. 23).
Durch dieses Symbol des Siegelringes erfahren Serubbabel und Israel, dass es einen „Tag“ der Belohnung geben wird, mit welcher besonderen Fürsorge Gott Serubbabel umgeben wird. In so unruhigen Zeiten würde er wirklich geborgen sein.
Dass Serubbabel wie ein Siegelring sein würde, dessen Gott sich bedienen würde, um seinen Ratschluss zu verwirklichen. Er sollte das Werkzeug seines Willens und der Vermittler seiner Beschlüsse seinem Volk und der Welt gegenüber sein. Im Orient stellt ein Siegelring ein wertvolles Schmuckstück dar (Hld 8,6), welches das Zeichen der Identität oder das Bild seines Besitzers trägt. Durch dieses Mittel bestätigt dieser seinen Willen und setzt seine Verordnungen fest.
Darüber hinaus hat der Geist Gottes die Erhöhung dessen im Blick, von dem Serubbabel ein Vorbild ist, nämlich des Herrn Jesus Christus. Der Ausdruck „mein Knecht“ wird in der Schrift übrigens häufig für Christus verwendet (Jes 42,1; 52,13). So ist Serubbabel für Israel das Unterpfand dafür, dass die Nachkommenschaft des Königs David eines Tages den verheißenen Messias hervorbringen wird.
Dieser Abschnitt aus dem A.T. gibt uns einen Vorgeschmack von dem, was wir von Christus im N.T. lesen. Diese Gedanken werden in dem Brief des Paulus an die Korinther noch viel weiter entwickelt: „Denn so viele der Verheißungen Gottes sind, in ihm ist das Ja, darum auch durch ihn das Amen.“ Der Abdruck des Christus wird auf alles Erschaffene gelegt werden, „Gott zur Herrlichkeit durch uns“ (2Kor 1,20).
Und wir Christen am Beginn des dritten Jahrtausends nach Christus, haben wir den Abdruck des Christus auf uns, sichtbar für alle?
Das Buch des Propheten Haggai endet also mit einer Weissagung, die das Kommen dessen ankündigt, den wir als unseren Heiland und unseren Herrn anbeten. Wir erwarten die Erfüllung des Ratschlusses Gottes in Bezug auf seinen geliebten Sohn. Dieser Ratschluss wird auf eine viel wunderbarere Weise Wirklichkeit werden, als Haggai es erfassen konnte. Bei seiner Ankunft wird der Herr dem ganzen Universum mit großer Herrlichkeit erscheinen.
24 Epheser 1 hilft uns zu verstehen, dass wir in Christus, dem wahren Diener Gottes, gesegnet sind.↩︎