Behandelter Abschnitt 5. Mose 7,2-5
Kein Bund zwischen Israel und den Kanaanitern
Diese Ausführungen sollen dazu dienen, die Eingangsworte unseres Kapitels besser zu verstehen. Die Israeliten sollten den Kanaanitern keine Gnade erzeigen, weil deren Sünden und Missetaten ihren Höhepunkt erreicht hatten. Es blieb nichts anderes übrig als eine genaue Ausführung des göttlichen Gerichts. „Du sollst keinen Bund mit ihnen schließen noch Gnade gegen sie üben . . . “ (V. 2–5). Keine Gnade für die Kanaaniter, kein Bund mit ihnen, keine Vereinigung, keinerlei Gemeinschaft, nur ein schonungsloses Gericht, eine entschiedene Trennung.
Wir wissen, wie bald und wie vollständig Israel diese göttlichen Anweisungen missachtet hat. Kaum hatten sie das Land Kanaan betreten, als sie schon einen Bund mit den Gibeonitern machten. Selbst Josua fiel in diese Schlinge. Die Fürsten der Gemeinde, getäuscht durch die zerrissenen Kleider und das schimmlige Brot des listigen Volkes, ließen sich betören, in direktem Widerspruch zu dem ausdrücklichen Gebot Gottes zu handeln. Hätten sie sich durch die Autorität des Wortes leiten lassen, so wären sie vor dem Fehler bewahrt geblieben, ein Bündnis mit einem Volk zu machen, das sie hätten ausrotten sollen. Aber sie urteilen nach dem Schein, nach dem, was ihre Augen sahen, und sie mussten die Folgen davon tragen.15
Ein bedingungsloser Gehorsam ist der wirksamste Schutz gegen die Listen des Feindes. Ohne Zweifel erschien die Erzählung der Gibeoniter sehr glaubhaft, und das Äußere der Männer schien ihre Worte zu bestätigen. Aber alles das hätte für Josua und die Fürsten nicht das geringste Gewicht haben sollen und hätte es auch nicht gehabt, wenn sie das Gebot des Herrn beachtet hätten. Aber hierhin versagen sie. Anstatt einfach dem zu gehorchen, was sie gehört hatten, überlegten und urteilten sie nach dem, was sie sahen. Doch der menschliche Verstand kann nie dem Volk Gottes als Führer dienen. Wir müssen uns einzig und allein durch das Wort Gottes leiten und beherrschen lassen.
15 Es ist lehrreich und auch zugleich eine Warnung für uns, zu sehen, wie das, was die Mauern Jerichos nicht bewirken konnten, durch die Kleider, das schimmlige Brot und die trügerischen Reden der Gibeoniter erreicht wurde. Satans List ist mehr zu fürchten als seine Macht. „Zieht die ganze Waffenrüstung Gottes an, damit ihr zu bestehen vermögt gegen die Listen des Teufels“ (Eph 6,11). Je mehr wir die verschiedenen Teile der Waffenrüstung Gottes untersuchen, umso klarer werden wir sehen, dass sie sich unter zwei Überschriften einreihen lassen: Gehorsam und Abhängigkeit. Ein Mensch, der wirklich durch die Autorität des Wortes beherrscht wird und abhängig ist von der Macht des Heiligen Geistes, ist vollkommen ausgerüstet zum Kampf. Das waren die Waffen, durch die der Mensch Christus Jesus den Feind besiegte. Der Teufel konnte nichts mit einem Menschen anfangen, der vollkommen gehorsam und abhängig war.↩︎