Behandelter Abschnitt 5. Mose 5,3-11
Die Zehn Gebote
Im weiteren Verlauf unseres Kapitels werden zunächst die zehn Gebote wiederholt. Aber hier begegnen wir verschiedenen charakteristischen Zügen, die wir im zwanzigsten Kapitel des zweiten Buches Mose vergeblich suchen. Dort werden uns lediglich die geschichtlichen Tatsachen mitgeteilt, hier aber ist mit der Geschichte auch ihre Anwendung verbunden. Mose stellt sittliche Beweggründe auf und wendet sich an das Gewissen des Volkes, wie es dort nicht möglich gewesen wäre. Also ist das eine Kapitel nicht eine nutzlose Wiederholung des anderen, wie der Unglaube es so gerne darstellen möchte.
Vergleichen wir zum Beispiel die beiden Kapitel bezüglich des Sabbats. In 2. Mose 20 lesen wir: „Gedenke des Sabbattages, ihn zu heiligen. Sechs Tage sollst du arbeiten und all dein Werk tun; aber der siebte Tag ist Sabbat dem Herrn, deinem Gott: Du sollst keinerlei Werk tun, du und dein Sohn und deine Tochter, dein Knecht und deine Magd, und dein Vieh, und dein Fremder, der in deinen Toren ist. Denn in sechs Tagen hat der Herr den Himmel und die Erde gemacht, das Meer und alles, was in ihnen ist, und er ruhte am siebten Tag; darum segnete der Herr den Sabbattag und heiligte ihn“ (V. 8–11).
In dem vorliegenden Kapitel aber heißt es: „Halte den Sabbattag, dass du ihn heiligst, so wie der Herr, dein Gott, dir geboten hat. Sechs Tage sollst du arbeiten und all dein Werk tun; aber der siebte Tag ist Sabbat dem Herrn, deinem Gott: Du sollst keinerlei Werk tun, du und dein Sohn und deine Tochter und dein Knecht und deine Magd, und dein Rind und dein Esel und all dein Vieh, und dein Fremder, der in deinen Toren ist; damit dein Knecht und deine Magd ruhen wie du. Und erinnere dich daran, dass du ein Knecht gewesen bist im Land Ägypten, und dass der Herr, dein Gott, dich mit starker Hand und mit ausgestrecktem Arm von dort herausgeführt hat; darum hat der Herr, dein Gott, dir geboten, den Sabbattag zu feiern“ (V. 12–15).