Behandelter Abschnitt 5. Mose 4,2-4
Nichts hinzutun – nichts davon wegnehmen
Das vierte Kapitel enthält ernste Ermahnungen, die sich darauf gründen, dass Israel das Wort Gottes gehört hatte. Im zweiten Vers finden wir zwei beherzigenswerte Dinge: „Ihr sollt nichts hinzutun zu dem Wort, das ich euch gebiete, und ihr sollt nichts davon wegnehmen.“ Dem Wort Gottes darf nichts hinzugefügt werden, weil es vollkommen ist und nichts fehlt. Es darf aber auch nichts davongenommen werden, weil nichts überflüssig ist. Sonst wäre es eben nicht Gottes Wort. Wie wichtig ist das besonders heutzutage, wo man mit dem Wort Gottes sehr ungeziemend umgeht. Welch einen Schatz hat Gott uns da in die Hände gegeben! Nicht ein Satz, ein Jota, ein Strichlein muss ergänzt werden.8Genauso wenig konnte ein Mensch an jenem Morgen, als die Söhne Gottes jauchzten, untersuchen, ob die Schöpfung Gottes „sehr gut“ war. Andererseits darf aber auch kein Jota und kein Strichlein weggenommen werden. Man würde dadurch unterstellen, dass der Heilige Geist etwas Überflüssiges geschrieben habe. So ist das göttliche Buch nach allen Seiten hin geschützt und verwahrt, damit niemand seinen Inhalt verändern kann.
Jemand könnte fragen: „Glaubst du wirklich, dass jedes Wort vom Anfang des ersten Buches Mose bis zum Schluss der Offenbarung göttlich inspiriert ist? Glaubst du zum Beispiel, dass die lange Reihe von Namen in den ersten Kapiteln des ersten Buches Chronika von Gott selbst eingegeben ist? Dienen diese endlosen Geschlechtsregister zu unserer Unterweisung und Belehrung?“ Wir zweifeln nicht daran, dass sich die Bedeutung und der Nutzen dieser Aufzeichnungen für das Volk Israel noch erweisen wird. Und auch wir sehen in diesen Geschlechtsregistern einen deutlichen Beweis der Fürsorge Gottes für das Volk Israel. Er wacht über sein Volk von Generation zu Generation, wenn es auch zerstreut ist und für uns die Unterscheidung der einzelnen Stämme unmöglich geworden ist. Er kennt die „zwölf Stämme“, und Er wird sie zu seiner Zeit sammeln und sie in ihr bestimmtes Erbteil, in das Land Kanaan bringen, entsprechend den Verheißungen, die Er Abraham, Isaak und Jakob gegeben hat. Ist das nicht eine gesegnete Belehrung? Stärkt es nicht unseren Glauben, wenn wir die Fürsorge und die Aufmerksamkeit Gottes für sein irdisches Volk sehen? Ganz gewiss. Sollten wir nicht an allem teilnehmen, was das Herz unseres Vaters interessiert? Sollten wir nur daran Interesse haben, was uns selbst unmittelbar angeht? Wo ist ein Kind, das die Eltern liebt und nicht teilnimmt an allem, was den Vater bewegt, und sich nicht erfreut an jedem Satz eines Briefes, den der Vater geschrieben hat? Das heißt nicht, dass alle Teile des Wortes Gottes das gleiche Interesse und die gleiche Bedeutung für uns haben. Es ist offensichtlich, dass 1. Chronika 1 weniger bedeutsam für uns ist, als zum Beispiel Johannes 17 oder Römer 8. Wir behaupten aber, dass jedes Buch und jedes Kapitel im Wort Gottes göttlich inspiriert ist und dass auch 1. Chronika 1 und alle ähnlichen Stellen einen Platz ausfüllen, den Johannes 17 nicht ausfüllen kann und einen Zweck hat, den Römer 8 nicht haben kann.
8 Wir reden nicht von Übersetzungen, sondern von dem Urtext, so wie Gott uns ihn gegeben hat, von seiner eigenen, vollkommenen Offenbarung.↩︎