Behandelter Abschnitt 3. Mose 26,1-39
Gehorsam und Ungehorsam
Segen oder Strafe
Dieses Kapitel bedarf keiner besonderen Erklärung. Es enthält ein ernstes und rührendes Zeugnis von den Segnungen des Gehorsams und den schrecklichen Folgen des Ungehorsams. Der Gehorsam der Kinder Israel hätte sie unüberwindlich gemacht (V. 6–13), die Gegenwart Gottes wäre stets ihr Schirm und Schild gewesen. Keine gegen sie geschmiedete Waffe hätte ihnen schaden können. Aber die Gegenwart Gottes konnte nur von einem gehorsamen Volk genossen werden. Der Herr konnte durch seine Gegenwart Ungehorsam und Gottlosigkeit nicht gutheißen. Die unbeschnittenen Völker ringsum mochten sich auf ihre Tapferkeit und ihre militärische Stärke verlassen. Israel hatte nur den Arm des Herrn zur Stütze, und dieser Arm konnte nie Unheiligkeit und Ungehorsam in Schutz nehmen. Ihre Kraft beruhte auf dem Wandel mit Gott in einem Geist der Abhängigkeit und des Gehorsams. Solange sie so lebten, war sozusagen eine feurige Mauer rings um sie her, die sie vor jedem Feind und vor allem Bösen beschirmte.
Aber ach! Israel kam seiner Berufung in keiner Weise nach. Trotz des ernsten und erschreckenden Gemäldes, das ihnen in den Versen 14–33 vor Augen gestellt wurde, verließen sie den Herrn, dienten anderen Göttern und brachten dadurch die hier angedrohten schrecklichen Gerichte über sich, deren bloße Erwähnung das Herz schaudern macht. Unter der Schwere dieser Gerichte leiden sie bis zu dieser Stunde. Zerstreut und ausgeplündert, verwüstet und ausgeworfen, sind sie das Denkmal der unverbrüchlichen Wahrheit und Gerechtigkeit des Herrn. Sie halten allen Nationen der Welt eine laute, eindrucksvolle Predigt über die Regierungswege Gottes – eine Predigt, deren Studium für diese Nation von Nutzen und deren eingehende Erwägung auch für uns heilsam wäre.