Behandelter Abschnitt 3. Mose 14,1-3
Die Reinigung des Aussätzigen – eine herrliche Wahrheit des Evangeliums
„Und der Herr redete zu Mose und sprach: Dies soll das Gesetz des Aussätzigen sein am Tag seiner Reinigung: Er soll zum Priester gebracht werden; und der Priester soll hinausgehen außerhalb des Lagers“ (Kap. 14,1–3). Wir haben bereits gesehen, wo der Aussätzige wohnte. Er war außerhalb des Lagers, von Gott, von seinem Heiligtum und seiner Versammlung getrennt. Um ihn her eine trostlose Einöde und er selbst äußerlich unrein. Er befand sich außerhalb des Bereiches menschlicher Hilfe, und was ihn selbst betraf, so konnte er durch Berührung einer Person oder einer Sache nichts als Verunreinigung übertragen. Es war ihm daher ganz und gar unmöglich, etwas zu tun, was ihn hätte reinigen können. Wenn er durch Anrühren nur verunreinigen konnte, wo gab es dann eine Möglichkeit für ihn, sich selbst zu reinigen oder irgendetwas zu seiner Reinigung beizutragen oder mitzuwirken? Das war völlig unmöglich.
Als ein unreiner Aussätziger konnte er nicht das Geringste für sich tun. Alles musste für ihn getan werden. Er konnte sich keinen Weg zu Gott bahnen, aber Gott konnte zu ihm kommen. Er war völlig auf Gott geworfen. In ihm selbst oder in seinen Mitmenschen gab es keine Aussicht auf Hilfe. Es ist klar, dass der eine Aussätzige nicht den anderen reinigen konnte, und es ist ebenso klar, dass ein Aussätziger eine reine Person verunreinigte, wenn er sie anrührte. Seine einzige Hilfsquelle war deshalb in Gott. Er musste im Blick auf alles ein Schuldner der Gnade sein. Daher lesen wir: „Der Priester soll hinausgehen außerhalb des Lagers.“ Es wird nicht gesagt: „Der Aussätzige soll gehen.“ Davon war keine Rede.
Es hatte keinen Zweck, mit dem Aussätzigen von Gehen und Tun zu reden. Er war einer trostlosen Einöde überliefert. Wohin konnte er gehen? Er war hilflos dieser schrecklichen, verunreinigenden Krankheit verfallen. Was konnte er tun? Er mochte gern etwas Umgang haben und rein werden wollen, aber er war ja nur ein einsamer, hilfloser Aussätziger. Er mochte alle nur erdenklichen Anstrengungen zu seiner Reinigung machen, aber seine Anstrengungen konnten nur seine Unreinheit erweisen und die Befleckung weiter ausbreiten. Ehe er für „rein“ erklärt werden konnte, musste ein Werk für ihn geschehen, das er selbst nicht tun und bei dem er nicht mithelfen konnte – ein Werk, das ganz und gar durch einen anderen getan werden musste. Der Aussätzige hatte nur „still zu stehen“ und den Priester ein Werk tun zu sehen, durch das der Aussatz vollständig gereinigt werden konnte. Der Priester verrichtete alles. Der Aussätzige tat nichts.